Wikipedia-Gründer fordert gemeinsame Linie von Online-Plattformen gegen Zensur und politische Einflussnahme

Twitter: Unternehmen fügte sich Zensurwünschen aus Ankara (Foto: unsplash.com, Joshua Hoehne)

Die Entscheidung von Twitter, dem Druck der türkischen Regierung nachzugeben und bestimmten unerwünschten Content auf der eigenen Website im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen zu blockieren, war falsch und verletzt das Recht auf einen freien Informationszugang. Mit dieser Kritik sorgt Jimmy Wales, Gründer der Online-Enzyklopädie Wikipedia, derzeit für Aufsehen in der Tech-Branche. In einem Interview im "BBC"-Podcast "Tech Life" fordert er, dass Internetfirmen eine gemeinsame Linie finden, um sich gegen Zensur und politischen Einflussnahme zur Wehr zu setzen.

Emoji-User verbergen eigenen Gemütszustand

Emojis: Sie gibt es inzwischen für sämtliche Lebenslagen (Foto: Kevin Sanderson, pixabay.com)

Wer anderen auf elektronischem Weg bittere Wahr- oder Unwahrheiten an den Kopf wirft, garniert sie gern mit einem versöhnlich wirkenden Emoji. "Da Online-Sozialisierung immer häufiger wird, haben sich die Menschen daran gewöhnt, ihre Ausdrücke zu verschönern und die Angemessenheit ihrer Kommunikation zu überprüfen", sagt Moyu Liu von der Universität Tokio, die sich wissenschaftlich intensiv mit der Emoji-Vergabe befasst hat. "Mir wurde dabei klar, dass wir dadurch den Kontakt zu unseren authentischen Emotionen verlieren können."

Tiktok bezahlt Content-Ersteller bald besser

Will Clips künftig besser honorieren:Tiktok (Bild: Pixabay/Olbergereon)

Der Kurzvideodienst Tiktok hat die Beta-Version seines überarbeiteten Creator-Fonds "Creativity Program" gestartet. Dieser Finanztopf ist mit einer Milliarde Dollar ausgestattet, die an kreative Tiktok-Poster ausgeschüttet werden. Der überarbeitete "Creator Fonds" soll Nutzern höhere Erträge sichern und somit die Plattform attraktiver machen.

Eine Ethik für digitale Plattformen

Der Campus der Fachhochschule St. Pölten (© Peter Rauchecker)

In jüngster Zeit häuft sich die Kritik an grossen Onlineplattformen: Filterblasen und Echokammern können dazu führen, dass Menschen nur noch bestimmte Informationen zugespielt bekommen und deshalb ein sehr einseitiges Bild von gesellschaftlichen Problemen entwickeln. Experten sehen aus medienethischer Sicht Bedarf nach einer Regulation.

Standort und Sprache prägen Mediennutzung

Digitale Welt: Nutzung des Internets ist hochkomplex (Foto: pixabay.com)

Wie Menschen weltweit dieselben beliebten Social-Media-Plattformen und Websites nutzen, hängt massgeblich von ihrer Sprache und geografischen Lage ab, wie eine Studie der University of Illinois Urbana-Champaign zeigt. Die Arbeit von Harsh Taneja und Margaret Yee Man Ng baut auf früheren Forschungen auf und untersucht den Internetkonsum in 124 Ländern. Dafür wurde die Nutzung von beliebten Websites sowie von Twitter und YouTube herangezogen.

Instagram-Redesign stanzt den Shop-Button

Instagram: neuer Look bereits ab Februar (Foto: unsplash.com, Souvik Banerjee)

Instagram will mit einem neuen Design die Navigation in seiner App erleichtern. Die gravierendsten Änderungen betreffen die Menüleiste am unteren Bildschirmrand. Dort wird der Button zum Erstellen neuen Contents künftig zentral in der Mitte zu finden sein, während der für Reels auf den rechten Rand wandert. Der Shop-Tab wird hingegen ganz verschwinden. Offiziell starten soll der neue Look bereits im Februar.

Neues US-Mediengesetz könnte Meta zum Streichen aller Nachrichten auf der Plattform bewegen

Facebook-Mutter Meta könnte alle Nachrichten streichen (Bild: Unsplash/ Dima Solomin)

Bei Inkrafttreten des neuen US-Medien-Gesetzes könnte die Facebook-Mutter Meta möglicherweise gezwungen sein, alle News auf der Plattform zu streichen, "anstatt sich den von der Regierung vorgeschriebenen Verhandlungen zu unterwerfen, die auf unfaire Weise jeglichen Wert ausser Acht lassen, den wir den Nachrichtenagenturen durch erhöhte Zugriffszahlen und Abonnements bieten", so der Meta-Sprecher Andy Stone. Der Gesetzesentwurf erkenne nicht an, dass Verleger und Rundfunkanstalten Inhalte auf die Plattform stellen, "weil sie davon profitieren - und nicht umgekehrt".

Rückblick 22: Böses Social Web, gute Games

Social Web: Facebook, Twitter und Co 2022 in der Kritik (Bild: pixabay.com, geralt)

Das Medienjahr 2022 war von vielen negativen Schlagzeilen geprägt, die soziale Online-Medien betreffen. Ob Suchtgefährdung, Verbreitung von Hass und Gewalt, Betrügereien oder mangelnder Jugendschutz - nie zuvor haben Facebook und Co so viel Kritik einstecken müssen. Spitzenreiter war diesmal Tiktok, das als "Gefahr für Kinder" und "Fake-News-Schleuder" bezeichnet wird. Ein Gegentrend zeigt sich bei Videospielen.

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