Lignin als neues Anodenmaterial könnte Lithium-Ionen-Batterie-Herstellung umkrempeln

Lignodepulver, daraus hegestellte Anodenfolie und fertige Batterien (Foto: storaenso.com/en)

Platz für Graphit, das in Lithium-Ionen-Batterien als Elektrodenmaterial verwendet wird, lässt sich aus Abfällen der Zellstoffindustrie herstellen. Das Verfahren hat der finnische Papierhersteller Stora Enso entwickelt. Damit könnte sich Europas Industrie von der grossen Abhängigkeit von China befreien. Von dort kommen aktuell 70 Prozent des weltweiten Bedarfs an dem Rohstoff, der weitgehend bergmännisch gewonnen wird.

MIT bringt Baukasten für spezielle Mondrobos

Modular zusammengesetzter Spinnen-Bot wandert über die Mondoberfläche (Bild: mit.edu)

Roboter werden beim Aufbau einer von Menschen besiedelten Mondbasis unumgänglich sein. Sie müssen schwere Lasten heben, Solarmodule montieren, Kabel verlegen und vieles mehr. Für jede Aufgabe müsste es eigentlich einen spezialisierten Roboter geben. Doch dieser Aufwand wäre zu gross. Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben mit "Worms" eine Idee, wie sich das bisherige Konzept "spezialisierte Roboter" ersetzen lässt. Sie entwickeln einen modularen Roboter, der aus standardisierten Baugruppen zusammengesetzt wird.

KI trennt Kunststoffe für Recycling effizient

Gelber Sack: Hier landet zu viel biologisch abbaubarer Kunststoff (Foto: Geralt/ pixabay.com)

Forscher des University College London (UCL) haben eine neue Sortiertechnik entwickelt, die konventionelle und biologisch abbaubare Kunststoffe dank Künstlicher Intelligenz (KI) mit hoher Präzision trennt. "Diese Technik kann in Zukunft in industriellen Recycling- und Kompostieranlagen eingesetzt werden", sagt Projektleiter Mark Miodownik.

Perowskit-Nanokristalle: Computerkomponenten nach dem Vorbild von Gehirnzellen

Kubische Peroskit-Struktur (Bild: Solid State/ CC BY-SA 3.0)

Forschende der Empa, der ETH Zürich und des "Politecnico di Milano" entwickeln ein neuartiges Computerbauteil, das leistungsfähiger und einfacher in der Herstellung ist als seine Vorgänger. Das Besondere daran: Es soll nach dem Vorbild des menschlichen Gehirns grosse Datenmengen schnell und energieeffizient verarbeiten.

Neuro-Stack: Mobiles Gerät erkundet Gehirn

Blick in die elektronischen Innereien des 'Neuro-stack' (Foto: Topalovic et al)

Gerade einmal so gross wie ein Skatspiel ist das tragbare elektronische Gerät "Neuro-Stack" der University of California, Los Angeles, das die Aktivität einzelner Neuronen im Gehirn eines Menschen aufzeichnet, während dieser seiner normalen Tätigkeit nachgeht. Die Innovation könne bei der Therapie von Erkrankungen des Gehirns entscheidend helfen, glaubt Forschungsleiter Dejan Markovic.

Quan­ten­che­mie: Mole­küle beim Tun­neln erwi­scht

Die Quantenmechanik erlaubt es, dass Teilchen aufgrund ihrer quantenmechanischen Welleneigenschaften die energetische Barriere durchbrechen (Bild: Uni Innsbruck)

Physiker um Roland Wester vom Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik haben zum ersten Mal eine quantenmechanische Tunnelreaktion, die theoretisch auch exakt beschrieben werden kann, experimentell beobachtet. Mit der in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichen Studie liefern die Wissenschaftler eine wichtige Referenz für diesen fundamentalen Effekt in der Chemie, der auch für Flash-Speicher relevant ist. Es handelt sich dabei um die langsamste Reaktion mit geladenen Teilchen, die je beobachtet wurde.

KI erkennt Autoschäden per Akustik-Scan

V2M-Box zur Geräuscherkennung unter dem Motorraum eines Fahrzeugs (Foto: v2mtech.com)

Entwickler des Unternehmens V2M analysieren die Geräusche der Bremse oder anderer Bauteile im Auto und lokalisieren somit genauer Defekte, als es herkömmliche Onboard-Sensoren jemals könnten. Das System, "Vehicle-to-Maintenance" besteht aus zwei Mikrofonen, die vorn und hinten unter dem Fahrzeug angebracht sind, und einer Auswerteeinheit in der Mitte.

KI weist Alzheimer mittels Routine-Scans nach

Gehirn-Scans: Deep Learning weist Alzheimer nach (Foto: pixabay.com, Dmitriy Gutarev)

Forscher des Massachusetts General Hospital um Matthew Leming haben ein genaues Deep-Learning-Verfahren für den Nachweis von Alzheimer entwickelt, das auf routinemässig im klinischen Umfeld erstellten Bildern vom Gehirn beruht. Dieser Fortschritt könnte bei der Erstellung detaillierterer Diagnosen bedeutsam sein.

Hightech-Roboter windet sich wie ein Wurm

Wurm-Roboter in Aktion: Fünf Kammern ermöglichen die Fortbewegung (Foto: iit.it/en)

Wie ein Regenwurm arbeitet sich ein neuer weicher Erkundungsroboter von Forschern des Istituto Italiano di Tecnologia durch den Untergrund. Er ist auch zur Kontrolle in engen Räumen geeignet. Angetrieben wird er von Druckluft, die die fünf Kammern, aus denen der mechanische Wurm aufgebaut ist, streckt, damit er vorankommt. Um den nächsten "Schritt" vorzubereiten, wird die Luft dann abgesaugt, sodass sich die Kammern zusammenziehen. Das geschieht im intelligenten Wechsel, sodass das Dehnen und Zusammenziehen zur Vorwärtsbewegung wird.

MIT-AR-Headset macht Unsichtbares sichtbar

AR-Datenbrille mit Sender für die Suche nach verlorenen Gegenständen (Foto: mit.edu)

Das neue Augmented-Realtity-Headset "X-AR" von Forschern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) hilft Vergesslichen bei der Suche nach verlorenen Gegenständen. Das Gerät verbindet Computer Vision und RFID miteinander und macht sogar Gegenstände sichtbar, die unter einem Stapel Bücher oder in einem Karton liegen. Voraussetzung ist, dass der gesuchte Gegenstand mit einem RFID-Tag beklebt ist. Das ist ein winziges elektronisches Gerät, das eine Spule zur Stromerzeugung, eine Kennung und einen Hochfrequenzsender enthält.

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