Halbleitertechnik: Protein-Drähte machen Silizium Konkurrenz

Derek Lovley in seinem mikrobiologischen Labor (Foto: umass.edu)

Silizium bekommt nach Graphen und den sogenannten III/IV-Halbleitern neue Konkurrenz. Forscher an der University of Massachusetts kombinieren nanometerdicke Leitungen aus Proteinen, die aus Aminosäuren bestehen, mit einem Kunststoff, der Halbleiterfähigkeiten hat. Es entsteht flexible und "grüne" Elektronik, die zu einem umweltgerechteren Einsatz in der Biomedizin und in der Umweltmesstechnik führen kann, sagen der Mikrobiologe Derek Lovley und der Kunststoffspezialist Todd Emrick.

Mehr Festplattenspeicher dank "Tarnkappen"

Tarnkappen steigern Speicherkapazität (Bild: L. Caretta, M. Huang, mit.edu)

Forscher des Max-Born-Institutes (MBI) und des Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://mit.edu haben den magnetischen Nanostrukturen in einem Speicherchip eine "Tarnkappe" aufgesetzt. Dadurch lässt sich das sogenannte magnetische Streufeld reduzieren. In der Folge sind die Bits gleichzeitig klein und dennoch sehr beweglich. Die Ergebnisse wurden in "Nature Nanotechnology" publiziert.

Lithium-Schwefel-Batterien halten länger

Aufbau der Lithium-Schwefel-Batterie (Bild Drexel.edu)

Forscher der Drexel University haben die Lebensdauer von Lithium-Schwefel-Batterien verlängert. Sie flochten eine Matte aus Titanoxid-Nanofasern und siedelten darauf Schwefelatome an. "Das ist ein bedeutender Fortschritt", sagt Assistenzprofessor Vibha Kalra. Die neuartige Kathode sei sehr leitfähig und binde Polysulfide, die sich beim Laden und Entladen der Batterie bilden und in den Elektrolyten abwandern. Das reduzierte die Lebensdauer der ersten Lithium-Schwefel-Batterien auf wenige Zyklen.

Besseres Handy-Recycling dank Superkleber

Symbolbild: Empa

Forscher am Karlsruher Institut für Technologie haben einen thermolabilen und reversiblen Kleber entwickelt, mit dem sich auch Hightech-Produkte wie Handys bei Reparaturen oder beim Recycling sauber in ihre Ausgangsmaterialien zerlegen lassen. Die Erfindung bietet breite Anwendungsmöglichkeiten und schont die Ressourcen entsprechend der EU-Vorgaben zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.

Mit dem Virtual-Reality-Handschuh virtuelle Objekte "berühren"

Der haptische Handschuh DextrES wird zurzeit noch über ein sehr dünnes elektrisches Kabel mit Strom versorgt. (Bild: ETH Zürich)

Forscher der ETH Zürich und der EPFL haben einen ultraleichten Handschuh entwickelt, der es seinen Nutzern erlaubt, virtuelle Objekte zu "berühren" und zu manipulieren. Der Handschuh mit dem Namen Dextres wiegt weniger als acht Gramm und gibt seinem Träger ein äusserst realistisches, haptisches Feedback. Zudem bietet er dank künftig möglichem Batteriebetrieb eine noch nie da gewesene Bewegungsfreiheit.

CPU-Eigenheiten erlauben Verschlüsselung

Zufallszahlen: Herausforderung bei Computern (Bild: Pixabay)

Hardware-basierte Zufallszahlengeneratoren sind für sichere Verschlüsselung weder nötig noch ideal. Diese Ansicht vertritt der philippinische Entwickler JV Roig, Leiter Consulting am Asia Pacific College. In einer aktuellen Arbeit beschreibt er mit "Siderand" eine Methode, um mittels Seitenkanal-Messungen an jeder beliebigen CPU verschlüsselungstaugliche Zufallszahlen zu gewinnen. Das biete zudem den Vorteil, offen und überprüfbar zu sein.

Hays-Studie: Steigender Druck auf den globalen Arbeitsmarkt – Stabilität in der Schweiz

Die Triebfedern in der Schweiz (Bild: Hays)

Der diesjährige Hays Global Skills Index (kurz: Index) zeigt auf, dass das derzeitige globale Wirtschaftswachstum nicht zu einer verbesserten Arbeitsproduktivität geführt hat. Stattdessen steigt die Diskrepanz zwischen den vorhandenen Kompetenzen von Fachkräften und den von den Unternehmen benötigten Qualifikationen weltweit.

Melanie: Immer mehr Phishing-Attacken auf Datenaustausch - und Kollaborationsplattformen

Beispiel einer Phishing-Seite, welche Onedrive imitiert (Bild: Melani)

Viele Unternehmen erlauben es ihren Angestellten, Dokumente online zu teilen und sogar auf ganze Bürosysteme online zuzugreifen. Manchmal reicht nur ein Passwort, um Zugriff auf ein E-Mail-Konto, aber auch auf diverse andere Dokumente zu erhalten. Nach Ansicht der Schweizer Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani) sei es deshalb nicht verwunderlich, dass diese Zugangsdaten von grossem Interesse für Phishing-Angriffe sind. Das Kompromittieren eines ersten Kontos werde daher oft als weiterführender Angriffsvektor gegen die anderen Mitarbeitenden verwendet.

Indien: Biometrie-Software wird zu mächtig

Symbolbild: Pixabay

Das Oberste Gericht Indiens, der Supreme Court of India, hat die eigene Regierung hinsichtlich des Einsatzes des umstrittenen staatlichen Biometrie-Projekts "Aadhaar" in die Schranken gewiesen. Das 2009 eingeführte Identifikationsprogramm sollte den Betrug bei Sozialleistungen verhindern. Mittlerweile sind die meisten der 1,3 Mrd. Bürger im Land mit einer zwölfstelligen Nummer und ihren persönlichen biometrischen Daten wie etwa Iris-Scans und Fingerabdrücken in einer zentralen Datenbank erfasst.

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