Twitter: Software-Code frei im Netz (Bild: Pixabay)

Vom Mikroblogging-Dienst Twitter sind aufgrund eines ungewöhnlich schwerwiegenden Datenlecks Teile des Software-Codes offen im Internet einsehbar gewesen. Der Elon Musk gehörende US-Konzern mit Zentrale in San Francisco verlangt nun Informationen zu dem oder den mutmasslich Verantwortlichen hinter der Veröffentlichung, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Zudem forderte Twitter von der Programmierer-Plattform Github Daten zu allen Nutzern an, die den Computer-Code dort gesehen oder heruntergeladen haben könnten.

Der Kurznachrichtendienst leitete darüber hinaus auch eine interne Untersuchung ein, wie die "New York Times" (NYT) unter Berufung auf ungenannte Quellen berichtete. Eine Sorge dabei sei, dass der Programm-Code möglicherweise noch unentdeckte Schwachstellen enthalte, die Angreifer finden und für den Abgriff von Daten oder Sabotage der Plattform ausnutzen könnten, heisst es.

Laut NYT hätten Twitter-Manager erst vor kurzem von dem Leak erfahren. Was bedeute, dass der Software-Code gut zwei Monate bei Github online gewesen sein könnte. Denn der Account, der Twitter zufolge die Daten veröffentlichte, hatte dort nach Daten der Plattform nur ein einziges Mal etwas hochgeladen – und zwar am 3. Jänner.

Die Tragweite des Leaks blieb zunächst unklar. Derart grundlegende Programm-Codes gehören zu den best gehüteten Geheimnissen einer Online-Plattform. Twitter machte Urheberrechte geltend, um die Entfernung der Daten aus dem Netz zu erreichen. Zugleich will Twitter-Besitzer Musk Ende März den Algorithmus öffentlich machen, der Tweets für einzelne Nutzer aussucht, wenn sie diese von Software sortiert und nicht in chronologischer Reihenfolge anzeigen lassen.

Bei Twitter werde vermutet, dass hinter dem Leak jemand stehe, der bis zum vergangenen Jahr bei Twitter gearbeitet habe, schrieb die NYT weiters. Musk hatte nach der rund 44 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Twitter im Oktober die Hälfte der etwa 7.000 Beschäftigten gefeuert.



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