Swisscom-Chef Urs Schaeppi (Bild: Swisscom)

Der CEO von Swisscom, Urs Schaeppi, kontert der Kritik von 5G-Gegnern an den neuen Messregeln für Antennenstrahlung, die das Bundesamt für Umwelt (Bafu) vergangene Woche erlassen hat, mit dem Verweis darauf, dass die adaptiven Handyantennen nur sehr kurzzeitig und gemittelt über sechs Minuten ja nie die Grenzwerte überschreiten dürften.

Damit würden die Richtlinien sicherstellen, dass die Eigenheiten dieser neuen Technologie auch berücksichtigt würden, so Schaeppi in einem Interview mit dem "Sonntagsblick". Bis jetzt hätten die Handyantennen ununterbrochen die ganze Funkzelle versorgt. "Die neuen 5G-Antennen sind hingegen viel effizienter und strahlen dort, wo ein Kunde auch tatsächlich sein Smartphone benutzt", betont Schaeppi.

Zur Erinnerung: Das Bundesamt für Umwelt hatte am vergangenen Dienstag nach langer Verspätung die Vollzugshilfen veröffentlicht, die bestimmen, wie die Messung der Antennenstrahlung erfolgen soll. Das war fast zwei Jahre lang nach Versteigerung der 5G-Frequenzen im Frühling 2019 unklar geblieben. Da adaptive Antennen ihre Strahlung auf das verbundene Mobiltelefon fokussierten, sei die Strahlenbelastung im Durchschnitt tiefer als bei konventionellen Antennen, schrieb das Bafu dazu.vEin Korrekturfaktor stelle deshalb sicher, dass adaptive Antennen nicht strenger beurteilt werden als konventionelle Antennen. Laut Bafu können adaptive Antennen dank dem Korrekturfaktor über kurze Zeit stärker strahlen als die für die Berechnung verwendete Sendeleistung. Eine automatische Leistungsbegrenzung müsse aber sicherstellen, dass dies nur während kurzer Zeit geschehe, erklärte das Bafu.

"Wir hätten uns ein schnelleres Vorgehen gewünscht", stricht Schaeppi in besagtem Interview hervor. "Denn ohne diese Vollzugshilfen für adaptive Antennen haben sich viele Kantone und Gemeinden geweigert, Bewilligungen für neue Antennen auszusprechen."