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Die einen piepsen, die anderen ticken oder brummen und wieder andere leuchten, blinken, flimmern oder vibrieren. Und der Rest? Den nimmt keiner wahr. Genau um diese Geräte, die gar nicht als elektrische oder elektronische Geräte erkannt werden, geht es am diesjährigen "International E-Waste Day". Dieser findet jedes Jahr am 14. Oktober statt. An diesem Tag rufen Organisationen aus über 70 Ländern Konsumenten zu einem nachhaltigeren Umgang mit Elektrogeräten auf und motivieren sie, "alles, was einen Stecker, eine Batterie oder ein Kabel hat", zu recyceln, um wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen.

Laut einer Unitar-Studie aus dem Jahr 2022 haben Europäer durchschnittlich 74 Elektrogeräte zuhause. 13 dieser Geräte werden in Kellern, Estrichen, Schränken oder Schubladen gehortet: 9 davon sind ungebraucht, aber noch funktionstüchtig, 4 davon sind defekt. Unter diesen gehorteten Geräten hat es besonders viele, die oft nicht als elektrische oder elektronische Geräte erkannt werden. Man nennt sie deshalb auch unsichtbar oder "invisible". Allein in der Schweiz wird die Anzahl dieser unsichtbaren Elektrogeräte auf rund 7 Geräte pro Haushalt geschätzt oder gemäss aktuellen Zahlen der Unitar auf insgesamt 31'000 Tonnen im Jahr. Darunter befinden sich elektrische Spielzeuge, E-Zigaretten, Elektrowerkzeuge, Rauchmelder, LED-Leuchtmittel, elektrische Zahnbürsten oder Sportuhren. Bei all diesen Geräten besteht die Gefahr, dass sie nicht sofort als Elektrogeräte erkannt und dadurch womöglich nicht fachgerecht entsorgt werden.

Und das Problem könnte noch grösser werden: Denn der Alltag wird mittlerweile so stark von der Technik bestimmt, dass kaum jemand mehr mit absoluter Sicherheit weiss, welche Produkte überhaupt elektrische oder elektronische Komponenten enthalten. Zu diesem Ergebnis kam bereits 2021 eine Studie von Sens eRecycling und der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW zur Rückgabe und dem Recycling von elektrischen und elektronischen Geräten. Auch eine spontan durchgeführte Strassenumfrage 2023 von Sens eRecycling in Zürich bestätigen diese Erkenntnisse: die wenigsten Personen können 100-prozentig sagen, ob ein Wecker, eine E-Zigarette, ein Spielzeugroboter oder eine Uhr elektronische oder elektrische Komponenten aufweisen.

So unscheinbar und klein elektrische oder elektronische Geräte auch sind: jedes Gerät enthält wertvolle Rohstoffe wie Kupfer, Aluminium, Kunststoff oder auch kritische Rohstoffe wie z. B. Lithium oder Kobalt, die für den Wandel zu einer nachhaltigeren, ökologischen Gesellschaft unabdingbar sind. Deshalb ist es nach Ansicht von Sens wichtig, dass sämtliche Geräte, die nicht repariert werden können, möglichst rasch in den Kreislauf zurückfliessen, damit die Rohstoffe wiederaufbereitet und für die Produktion neuer Produkte wiederverwendet werden können. Noch funktionierende Elektrogeräte können hingegen verschenkt, verkauft oder gespendet werden. Dadurch erhalten sie ein zweites Leben.

Am "International E-Waste Day" vom 14. Oktober ruft die Stiftung Sens eRecycling daher alle Schweizerinnen und Schweizer dazu auf, Geräte, die einen Stecker oder ein Kabel haben, oder die nur mit Batterien oder Akkus laufen, möglichst rasch ins Recycling zu geben. Entweder können die Geräte direkt in den Läden, die elektronische Geräte verkaufen, zurückgegeben werden oder sie können auf über 750 öffentlichen Sens-Sammelstellen entsorgt werden: www.erecycling.ch/entsorgungspartner/sammelstellen.html.

In der Schweiz unterliegen elektrische oder elektronische Geräte nämlich der Verordnung über die Rückgabe, die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte (VREG). Entsprechend sind Händler wie Verkäufer gesetzlich verpflichtet, sämtliche elektrische oder elektronische Geräte kostenlos zurückzunehmen und dem Recycling zuzuführen.

Video: Sens

Grafik: Sens
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