Der Insolvenzverwalter der Pleite gegangenen Wirecard fordert von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY rund 1,5 Milliarden Euro Schadenersatz. Einte entsprechende Klage sei am 20. Dezember am Landgericht Stuttgart eingegangen, liess ein Gerichtssprecher gemäss einem Bericht des Düsseldorfer Handelsblattes wissen.
Der Insolvenzverwalter wirft EY langjähriges systematisches Versagen vor bei der Prüfung der Jahres- und Konzernabschlüsse der Wirecard AG sowie der Jahresabschlüsse der Wirecard Technologies GmbH für die Geschäftsjahre 2015 bis 2019 und damit zusammenhängender Dienstleistungen für die Wirecard-Gruppe. "Die Beklagte habe ihre vertraglichen und gesetzlichen Pflichten als Abschlussprüferin vielfach, schwerwiegend und bewusst verletzt," heisst es in der Anklage.
Wie der Insolvenzverwalter betont, hätten die Jahres- und Konzernabschlüsse der Wirecard AG und die Jahresabschlüsse der Wirecard Technologies GmbH bei pflichtgemässer Prüfung seit 2015 nicht mehr uneingeschränkt testiert werden dürfen. Die von EY pflichtwidrig erteilten uneingeschränkten Bestätigungsvermerke seien unrichtig gewesen. "Bei pflichtgemässer Prüfung wäre die Wirecard-Affäre frühzeitig aufgedeckt, schädigende Handlungen der dortigen Verantwortlichen eingestellt und die daraus resultierten Schäden unterbunden worden und nicht entstanden", steht nach Angaben des Gerichts weiters in der Anklageschrift.