Wirecard-Hauptsitz in Aschheim bei München (Bild: zVg)

Für verschiedene Bereich des in einen Bilanzskandal verwickelten Zahlungsabwicklers Wirecard habe sich bereits erste Interessenten gemeldet. Wie der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Jaffé am Sitz des Konzerns in Aschheim bei München bekannt gegeben hat, haben viele Investoren aus aller Welt ihr Augenmerk auf verschiedene Firmenteile geworfen. Der vorläufige Gläubigerausschuss habe daraufhin grünes Licht für einen internationalen Investorenprozess unter Einschaltung von Investmentbanken erteilt.

Gemäss Rechtsanwalt Jaffé sei es nun zuerst jedoch das vordringlichstes Ziel, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren. Dies gelte sowohl für die Abwicklung von Kreditkartenzahlungen als auch für die weiteren Geschäftsbereiche, die unabhängig davon zu sehen sind. Dazu würden Gespräche mit Kunden, Handelspartnern und den Kreditkartenfirmen geführt. Dennoch könne nicht ausgeschlossen werden, dass auch Insolvenzanträge für Tochtergesellschaften der Wirecard Gruppe gestellt werden müssten. Die Wirecard Bank sei weiterhin nicht insolvent, Auszahlungen an Händler und Kunden der Wirecard Bank würden ohne Einschränkungen ausgeführt, bekundete Jaffé desweiteren.

Nach dem Kurseinbruch um rund 99 Prozent auf rund ein Euro binnen weniger Tage hatten sich die Wirecard-Papiere mittlerweile ein wenig erholt. Der Broker Lang & Schwarz taxierte den Kurs nun am Mittwochmorgen vor dem Start des regulären Börsenhandels in Frankfurt auf 6,70 Euro.