Wirecard könnte bald seine Nordamerika-Tochter verlieren (Bild: Wirecard)

Die unter Insolvenzverwaltung gestellte deutsche Spezialistin für elektronische Zahlungsdienstleistungen Wirecard könnte schon bald ihre US-Tochter verlieren. Denn Wirecard North America stellt sich zum Verkauf, wie das US-Unternehmen verlauten lässt. Dabei betonen die US-Amerikaner ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit von dem ums Überleben kämpfenden Zahlungsabwicker aus Aschheim bei München. "Wirecard North America ist eine selbsttragende Einheit, die weitgehend autonom von Wirecard ist," heisst es in einem Communiqué dazu.

Wirecard war erst 2016 mit der Übernahme einer Prepaid-Kreditkartenfirma von der Bad Bank der US-Grossbank Citigroup in den US-Markt eingestiegen. Die Aschheimer, die bargeldlose Geldflüsse zwischen Händlern auf der einen und Banken sowie Kreditkartenfirmen auf der anderen Seite abwickeln, hatten unlängst mutmassliche Luftbuchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro eingestehen müssen. Daher droht dem Unternehmen, das noch vor nicht allzu langer Zeit als eine der wenigen, wirklich grossen Tech-Hoffnungen Deutschlands galt, die Zahlungsunfähigkeit.