Ein Terabyte in nur einer Sekunde übertragen

Funk und Photonik übertragen gigantische Datenmengen (Bild: ucl.ac.uk)

Forscher des University College London (UCL) haben die gigantische Datenmenge von fast einem Terabyte in einer einzigen Sekunde übertragen. Dies entspricht fast 1.000 Spielfilmen mit höchster Auflösung oder der fast 1.000-fachen Übertragungsgeschwindigkeit des aktuellsten Mobilfunkstandards 5G.

Fabelrekord in der Datenübertragung

Turbo für die Datenübertragung per Glasfaser (Bild: pixabay.com, IntelligentVisualDesign)

Einem internationalen Forschungsteam ist es gelungen, eine fast unvorstellbar grosse Datenmenge in extrem kurzer Zeit per Lichtwellenleiter zu übertragen. Während die durchschnittliche Breitbandgeschwindigkeit im Vereinigten Königreich bei 70 Megabit pro Sekunde liegt, sind jetzt 301 Terabit pro Sekunde erreicht, mehr als das Viermillionenfache. Als Übertragungsmedium diente ein einziges Standard-Glasfaserkabel.

ETH Zürich: Laser überträgt Dutzende Terabit pro Sekunde

Teststrecke: vom Jungfraujoch nach Zimmerwald nahe Bern (Foto: ethz.ch)

Trotz vieler störender Luftturbulenzen haben Forscher der ETH Zürich (ETHZ) mittels optischem Datenkommunikationslaser mehrere Dutzend Terabit pro Sekunde übertragen. Ein Testlauf mit Projektpartnern aus der Raumfahrtindustrie auf einer 53 Kilometer langen Strecke vom Jungfraujoch nach Bern zeigt das Potenzial. Das System hat eine Leistung von einem Terabit pro Sekunde mit einer einzigen Wellenlänge erreicht und könnte künftig teure Tiefseekabel ersetzen.

Lichtwellenleiter aus Luft für Daten und Energie

LWL aus Luft bei niedriger (links) und hoher Laserfrequenz (Fotos: umd.edu)

Forscher der University of Maryland (UMD) nutzen Luft, um Daten und grosse Mengen an Energie zu übertragen. Eine Entfernung von 50 Metern haben sie bereits überbrückt. 1.000 Meter könnten es werden, glauben Howard Milchberg und sein Team. Mit der Stabilität des luftigen Lichtwellenleiters (LWL) hapert es jedoch noch. Nach einigen Dutzend Millisekunden löst er sich buchstäblich in Luft auf.

Weltrekord bei Datenübertragung aus dem All

Schematische Darstellung der Datenübertragung per Laser (Illustration: nasa.gov)

Ein Minisatellit mit der Kommunikations-Nutzlast TBird an Bord, der die Erde in einer Höhe von fast 500 Kilometern umkreist, schickt Daten mit einer Rate von bis zu 200 Gigabit pro Sekunde zur Basisstation auf der Erde. Das ist 200 Mal schneller als die besten innerstädtischen Internetverbindungen zu bieten haben, und 1.000 Mal mehr als bisherige Satelliten-Übertragungsraten. Entwickelt hat den Sender TBird das Lincoln Laboratory am Massachusetts Institute of Technology. Die US-Weltraumbehörde Nasa schickte ihn ins All.

Datenübertragung: US-Forschernetz macht 46 Terabits pro Sekunde

Weltumspannende Datenautobahn ist jetzt noch schneller (Grafik: lbl.gov)

Mit einer Übertragungsrate von schier unvorstellbaren 46 Terabits pro Sekunde ist die neueste Generation des Hochleistungsnetzwerks des US-Energieministeriums, genannt "ESnet6", die mit Abstand schnellste der Welt. Zum Vergleich: 25 Megabit pro Sekunde werden für Ultra-HD-Qualität empfohlen, also die Übertragung von Filmen in höchster Auflösung.

Nanotürmchen sorgen für scharfe Laserblitze

In Reih und Glied: Siliziumtürmchen auf einer Linse (Foto: seas.harvard.edu)

Forscher der Ingenieursschule der Harvard University (SEAS) und der Technischen Universität Graz haben das sogenannte chromatische Dispersionsproblem mittels runden Siliziumtürmchen gelöst. Dieses Phänomen tritt auf, wenn ein extrem kurzer Laserpuls eine Linse passiert. Rotes Licht bewegt sich schneller als blaues Licht hindurch, sodass der Strahl an Schärfe verliert.

Ortung mit Ultrabreitband stark verbessert

Tag im Größenvergleich mit einem Penny, Empfänger im Test (Foto: ucsd.edu)

Dinesh Bharadia von der University of California, San Diego und Kollegen haben die Datenübertragung über kurze Strecken und die Ortung von Gegenständen mittels UWB-Technik (Ultrabreitband) entscheidend verbessert. Die Übertragung arbeitet jetzt mit einer Verzögerung von einer Millisekunde und braucht so wenig Strom, dass ein Gerät zwei Jahre lang mit einer Knopfzelle auskommt.

Empa entwickelt Flüssigkern-Faser mit Datenfluss in Glycerin

Der Kern der kilometerlangen optischen Faser besteht durchgehend aus Glycerin. Bild: Empa

Daten und Signale lassen sich mit Glasfasern schnell und zuverlässig übertragen – so lange die Faser nicht bricht. Eine starke Biegung oder Zugbelastung kann sie schnell zerstören. Ein Empa-Team hat nun eine Faser mit flüssigem Glycerin-Kern entwickelt, die sehr viel robuster ist und Daten ebenso sicher übertragen kann. Und aus solchen Fasern lassen sich sogar mikrohydraulische Bauteile und Lichtsensoren bauen.

Erster Schaltkreis mit Magnonen realisiert

So bewegen sich Magnonen (Grafik: Niels Paul Bethe, SYNC audiovisual design)

Forscher der TU Kaiserslautern und der Universität Wien wollen statt Elektronen in der Datenverarbeitung und -übertragung künftig Magnonen nutzen. Das sind energetische Anregungen in einem magnetischen Festkörper, die sich wellenartig ausbreiten. Den Experten ist es nun gelungen, einen integrierten Schaltkreis aus einem magnetischen Material und Magnonen zu entwickeln.

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