Bild: Apple

Im Rahmen seiner diesjährigen Entwicklerkonferenz WWDC hat der US-amerikanische IT-Gigant Apple wie erwartet neue Funktionen mit künstlicher Intelligenz (KI) vorgestellt. "Apple Intelligence" sei tief in die Betriebssysteme für iPhone, Mac und iPad eingebettet und stehe für zahlreiche Anwendungen zur Verfügung, erläuterte dazu Apples Chefsoftwareentwickler Craig Federighi. Dadurch hätten Apples KI-Modelle Zugang zu nötigen Informationen der Nutzer, um nützlich für sie zu sein, so Federighi.

Laut Kelsey Peterson, KI-Expertin bei Apple, werde auch Siri mit KI-Funktionen entsprechend aufgerüstet. Siri könne dabei auch einzelne Programme kontrollieren und eigenständig Aufgaben erledigen. So werde man zum Beispiel per Sprachbefehl Fotos bearbeiten und eine neue Adresse eines Freundes direkt aus der Chat-App zu den Kontaktdaten hinzufügen können, legte Peterson dar. Zu den Neuerungen zählt desweiteren die Möglichkeit, individuelle Emojis schon beim Tippen eines Textes erstellen zu lassen. Apple nennt die Funktion "Genmoji", da sie ja mit Hilfe von KI generiert würden. Mit Hilfe von KI wird zum Beispiel die Mail-App schon in der Kurz-Übersicht statt der ersten Zeilen eine Kurz-Zusammenfassung anzeigen. Da "Apple Intelligence" zudem den Inhalt von E-Mails und Nachrichten verstehe, könne die Software auch abwägen, ob sie wichtig seien und mit Priorität angezeigt werden sollten.

Apple mit Headquarters in Cupertino nutzt KI bereits seit einigen Jahren, allerdings meist im Hintergrund. Beispielsweise kann die Apple Watch Stürze und Unfälle erkennen. Beim Einsatz generativer KI wie ChatGPT hatte Apple bislang gezögert und geriet dadurch in den vergangenen Monaten ins Hintertreffen. Auf der WWDC nun allerdings wurde eine Partnerschaft zwischen Apple und OpenAI publik gemacht. Neben der hauseigenen KI-Modelle sollen Nutzer von Apple-Geräten auch auf den Chatbot ChatGPT der Firma OpenAI zugreifen können, so sie dies wünschen. Dabei könne zum Beispiel Siri vorschlagen, eine Anfrage von ChatGPT beantworten zu lassen, wenn man davon ausgehe, dass der Chatbot bessere Informationen dazu habe, erläuterte Federighi.

Widerspruck gegen das Vorhaben Apple kommt indes vom US-Multimilliardär Elon Musk. Er drohte mit einem Verbot von Apple-Geräten in seinen Unternehmen, sollte der iPhone-Hersteller KI-Systeme von OpenAI auf der Betriebssystemebene integrieren. Der Tesla- und SpaceX-Chef gab dies via seinem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) bekannt.

Von all dem abgesehen verkündete Apple-Boss Tim Cook, dass Apples Computerbrille "Vision Pro" in Deutschland ab 12. Juli erhältlich sein werde. Der Kaufpreis soll bei 3'999 Euro starten. Vision Pro ermöglicht es den Anwendern zum einen, in digitale Welten eintauchen. Zum anderen ist das Apple-Headset neben dieser virtuellen Realität (VR) auch dafür ausgelegt, digitale Inhalte mit der realen Umgebung zu mischen. Apple will das Gerät unter anderem zur Nutzung mit seinen Mac-Computern etablieren: Die gross erscheinenden Displays werden dabei in der Brille eingeblendet, während man auf der sichtbaren echten Tastatur tippt. Auf der WWDC kündigte Apple auch eine verbesserte Betriebssystem-Version für die Vision Pro an. In den Vereinigten Staaten kam die Vision Pro bereits im Februar dieses Jahres zu einem Preis ab 3'500 Dollar vor Steuern auf den Markt.