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Als Antwort auf das Problem der energieintensiven und teuren Herstellung von Bohrlöchern für Erdwärmesonden revolutioniert das Schweizer Startup Borobotics gleichsam den Markt für geothermische Wärmeprozesse mit einem Bohrroboter, der auf kleinem Raum und zu deutlich geringeren Kosten arbeiten kann. Das Spin-off der ZHAW gewann die dritte Stufe von Venture Kick und überzeugte die Jury von seinem Potenzial, die Energiewende in der Geothermie positiv mitzugestalten.

Energieintensität, enorme Kosten, Ungenauigkeit, Lärmbelästigung, Landschaftszerstörung und Platzbedarf: Das sind einige der Nachteile, die sich aus Geothermiebohrungen mit herkömmlichen Maschinen ergeben. Infolgedessen können viele Gebäude nicht von der Erdwärme profitieren. Borobotics entwickelt daher eine autonome und energieeffiziente Lösung: einen Bohrroboter, der zusammen mit der Zusatzausrüstung bis zu 90 Prozent weniger Platz benötigt als die bisherigen Lösungen und gleichzeitig die Kosten, die Lärmbelästigung und den CO2-Ausstoss der Bohrung deutlich reduziert. Die Einnahmen werden durch ein Leasingmodell erzielt, bei dem die Bohrunternehmen pro gebohrte Meter zahlen.

Da in Gebäuden nicht genügend Platz für herkömmliche Bohrgeräte vorhanden sei und es an der Verfügbarkeit von Bohrgeräten und Personal mangle, könne die derzeitige und prognostizierte Marktnachfrage nicht gedeckt werden: In der Schweiz und in Deutschland seien bis zum Jahr 2035 nur 1,7 Millionen zusätzliche Erdwärmesonden geplant. Borobotics biete mit seinen autonomen und platzsparenden Robotern eine Lösung für beides und wolle einen bedeutenden Marktanteil erobern, schreibt Venture Kick in einem Communiqué dazu.

Das Startup will die von Venture Kick zugesprochenen 150.000 Franken eigenen Angaben zufolge in mehrere Bohrtests seines Roboters investieren, um auf der Geothermie-Messe 2024, einer der wichtigsten Veranstaltungen in der Geothermie-Welt, einen funktionstüchtigen Prototyp vorstellen zu können.

Das Unternehmen Borobotics ist aus einem Forschungsprojekt der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften hervorgegangen. Initiator und treibende Kraft des Projekts ist Hans-Jörg Dennig, Maschinenbauingenieur, Dozent und erfahrener Gründer. Ihm zur Seite stehen zwei Mitbegründer: Philipp Ganz (Engineering) und Moritz Pill (Kommerzialisierungs- und Entwicklungschancen).

Im laufenden Jahr zahlt Venture Kick 6,3 Millionen Schweizer Franken an Startup-Projekte in der Ideenphase aus, um Schweizer Wissenschaft auf globale Märkte zu bringen. Unterstützt wird die Venture Kick Stiftung von der Gebert Rüf Stiftung, der Ernst Göhner Stiftung, der Hauser-Stiftung, André Hoffmann, Hansjörg Wyss, Martin Haefner, der Fondation Pro Techno, ESA BIC Switzerland und Swisscom unterstützt.