Hauptsitz von UPC in Wallisellen (Bild: zVg)

Die zur britischen Liberty Global gehörende Kabelnetzbetreiberin UPC hat in der Schweiz im vergangenen Jahr wie bereits in den beiden Jahren davor etwas an Umsatz eingebüsst. Konkret gingen die Einnahmen um 3,5 Prozent auf 1,25 Milliarden Franken zurück. Alledings konnte das Unternehmen gemäss Mitteilung im Schlussquartal des vergangenen Jahres gegenüber dem dritten Quartal zulegen. Da stieg der Umsatz nämlich um 1,8 Prozent auf 312,7 Millionen Franken an.

Zudem sei es gelungen, den Rückgang der Abonnentenzahlen deutlich einzubremsen, hiess es. Nachdem 2018 an die 153'000 Abos verloren gingen, waren es im letzten Jahr noch deren 68'000. Zudem habe man bei der Messung der Kundenzufriedenheit die besten Werte seit 2009 erreicht. Baptiest Coopmans, der seit Anfang Februar die Geschicke bei UPC Schweiz leitet, sieht das Unternehmen mit dem Wachstumsplan auf Kurs. Er will die TV-Plattform sowie das Gigabit-Angebot weiter auf dem Markt etablieren und bei den Mobil- und Festnetzangeboten Kunden dazugewinnen.

Vor über einem Jahr hatte UPC ein Programm aufgelegt, um mit Sonderaktionen den Kundenschwund einzudämmen. UPC verdoppelte die Höchstgeschwindigkeit fürs Internet und lancierte nach dem Wechsel von Salt auf das Handynetz von Swisscom neue Mobilfunkangebote. Ausserdem wurde an der Servicequalität gearbeitet.

Zulegen kann UPC im Mobilfunk: Im vergangenen Jahr gewann UPC Mobile 54'000 Abonnenten dazu, womit die Gesamtzahl auf über 200'000 angestiegen sei. Einen Aderlass erlitt das Unternehmen im TV-Geschäft. Da gingen über 90'000 Abonnenten verloren. Leicht rückläufige Abozahlen meldet UPC im Internet- und im Festnetz-Bereich.

Im Geschäftskundenbereich konnte UPC in der Schweiz jedoch zulegen. So kletterte der Umsatz im vergangenen Jahr um 5,2 Prozent nach oben. UPC habe in die Produktqualität und die schweizweite Verfügbarkeit von Gigabit-Internetgeschwindigkeiten investiert, hiess es. Neue oder erweiterte Verträge schloss UPC mit der Migros, SV Hotel oder der Schaffhauser Kantonalbank ab.

Das Jahr 2019 stand bei UPC aber ganz im Zeichen der gescheiterten Übernahme durch die Konkurrentin Sunrise. Der 6,3 Milliarden Franken schwere Deal wurde im Oktober abgeblasen. Er scheiterte am Widerstand der Sunrise-Grossaktionäre unter der Führung der deutschen Freenet, die Kritik am hohen Kaufpreis übten.

Nach dem geplatzten Zusammenschluss ist es Anfang Februar bei UPC Schweiz zu einem Chefwechsel gekommen: Severina Pascu übergab die Geschäftsführung an Baptiest Coopmans. Die 46-jährige Pascu wechselte zu Virgin Media, welches die grösste Tochtergesellschaft von Liberty Global ist. Dort amtet sie als stellvertretende CEO und Finanzchefin.



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