Sunrise: Deal mit UPC Schweiz definitiv geplatzt (Foto: facebook.com, Sunrise)

Die Fusion zwischen dem Kabelnetzbetreiber UPC Schweiz und dem Schweizer Mobilfunkanbieter Sunrise ist endgültig vom Tisch, wie die UPC-Mutter Libery Global bestätigt. Als Grund nennt der Medienkonzern Differenzen zwischen Sunrise und dem Shareholder Freenet. Im Februar 2019 sollte Sunrise UPC Schweiz noch für 6,3 Mrd. Franken (rund 5,6 Mrd. Euro) übernehmen.

"Zurzeit findet in verschiedenen europäischen Telekommärkten eine Konsolidierung statt. Anbieter übernehmen Konkurrenten, um ihren Marktanteil auszubauen. Diese Entwicklung wird weiter stattfinden. Das liegt an fehlenden Wachstumsperspektiven, die Märkte sind entweder stabil oder sogar leicht schrumpfend. Auch wenn der Deal zwischen UPS Schweiz und Sunrise nicht stattfindet, ist es sehr wahrscheinlich, dass UPC Schweiz dennoch von einem anderen Anbieter übernommen wird", erklärt dazu etwa Jens Böcker, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Laut Mike Fries, CEO von Liberty Global, arbeitet UPC Schweiz momentan an einem Turnaround-Plan und versucht, seinen Cashflow wiederherzustellen. Fries sieht aber immer noch grosses Potenzial in der Konvergenz zwischen Mobilfunk und Festnetzinfrastruktur. Liberty Global würde diesbezüglich über andere strategische Optionen auf dem Markt nachdenken.

"Wir wünschen Sunrise alles Beste, aber wir ziehen weiter. Trotz unserer Bereitschaft, viel Flexibilität zu zeigen, war es eindeutig, dass sich Sunrise nicht mit seinem grössten Aktionär über die beste Vorgehensweise einigen konnte", meint Fries. Sunrise und UPC Schweiz hatten im Februar einen bindenden Vertrag geschlossen. Wegen des Bruches dieses Vertrags hat Sunrise 50 Mio. Franken (etwa 45 Mio. Euro) Strafe an Liberty Global gezahlt.

"Es ist für UPC Schweiz wichtig, in Konvergenz zwischen Mobilfunk und Festnetzinfrastruktur zu investieren, um wettbewerbsfähig zu sein. Bei Glasfasernetzen gibt es in der Schweiz noch einige Alternativen abseits von Sunrise, jedoch wird es ohne diesen Anbieter deutlich länger dauern, sich hier eine funktionierende Infrastruktur aufzubauen", sagt Karim Taga, Managing Partner bei der Beratungsgesellschaft Arthur D. Little.



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