Tiktok plant Datacenter in Europa (Bild:FB)

Der vom chinesischen Konzern Bytedance betriebene Kurzvideodienst Tiktok will die Daten europäischer Nutzer aufgrund von Sicherheitsbedenken künftig hauptsächlich in Europa speichern. Zu diesem Zweck sollen zwei weitere Rechenzentren eingerichtet werden. Auch soll ein unabhängiger Partner den Datenfluss und den Zugang zu Informationen überwachen, liess Tiktok dazu verlauten.

Aktuell befinden sich die Daten europäischer Nutzer noch in Datacentern in Singapur und den USA. Die Speicherung in Europa solle in diesem Jahr beginnen und der Umzug 2024 weitergehen, heisst es. Ein Rechenzentrum in Irland kündigte Tiktok bereits im vergangenen Jahr an, es soll noch bis Ende März in Betrieb gehen. Hinzu kommen eine weitere Anlage in Irland und eine in Norwegen, die im vierten Quartal online gehen soll.

Bytedance reagiert mit der Massnahme auf die Sorge des Westens, dass die Tiktok-App zum Sammeln von Informationen über Nutzer durch chinesische Behörden missbraucht werden könnte. Der Kurzvideodienst weist solche Bedenken allerdings stets zurück und betont, man habe nie Datenanfragen von der chinesischen Regierung bekommen und würde diesen auch nicht nachkommen, da es dafür keine rechtliche Grundlage gebe.

In den USA gibt es dennoch Bestrebungen, per Gesetz die Basis für ein härteres Vorgehen gegen als riskant eingestufte Apps bis hin zu einem Verbot zu schaffen. Für Kanada gilt ähnliches. In Europa wies die EU-Kommission ihre Beschäftigten an, die App wegen Bedenken mit Blick auf die Cybersicherheit bis Mitte März zu löschen.