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Die vom chinesischen Konzern Bytedance betriebene Videoplattform Tiktok setzt auf Druck der Europäischen Kommission die kürzlich eingeführte umstrittene Belohnungsfunktion "Tiktok Lite" wegen mutmasslicher Suchtgefahren für Minderjährige vorerst wieder ausser Kraft. "Wir setzen die Belohnungsfunktion in Tiktok Lite freiwillig aus, während wir uns mit den Bedenken auseinandersetzen“, gab das Unternehmen auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) dazu bekannt.

Die Videoplattform hatte die neue App "Tiktok Lite" gerade erst diesen Monat eingeführt, wobei sie in Europa bislang nur in Frankreich und Spanien verfügbar ist. Die Version enthält ein Punktesystem: Wer sich anmeldet, mehrere Stunden Videos schaut oder Freunde zu Tiktok einlädt, wird mit digitalen Münzen belohnt. Die Punkte können gegen geringe Beträge in Form von Gutscheinen ausgetauscht werden, etwa für den Onlinehändler Amazon.

Dagegen hatte die EU-Kommission wegen der "Gefahr schwerer Schäden für die psychische Gesundheit der Nutzenden" Bedenken angemeldet und von Tiktok Massnahmen verlangt, um vor allem Minderjährige zu schützen. Tiktok reagiert nun auf die Drohung aus Brüssel, das umstrittene Punktesystem noch in dieser Woche zu blockieren.

Laut dem EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton gehen die Verfahren gegen Tiktok wegen der Suchtgefahr der Plattform allerdings weiter. Gegen den Social-Media-Dienst läuft bereits ein Verfahren wegen möglicher Suchtgefahren für Minderjährige wegen des Designs seiner Standard-Plattform.