Symbolbild: Pixabay/ Roszie

Mit einer FTTH-Abdeckung (Fibre to the Home) von nur 46 Prozent von insgesamt vier Millionen Haushalten hinkt die Schweiz weit hinter dem europäischen Durchschnitt hinterher. Die Abnahmerate von Glasfaseranschlüssen, als zahlende Kunden im Verhältnis zu gebauten Anschlüssen liegt bei 50 Prozent. Dies belegen aktuelle Zahlen des FTTH Council Europe. Mit der Abnahmerate befinde sich die Schweiz im Mittelfeld, hingegen seien die Zahlen zur Glasfaserabdeckung ein alarmierender Weckruf, warnt Swiss Fibre Net (SFN) in einer Aussendung dazu.

Trotz dieser Lage sehe der Bundesrat gemäss seinem Evaluationsbericht zum Schweizer Telekommunikationsmarkt keinen unmittelbaren Handlungsbedarf, kritisiert die SFN. Er begründe diese Einschätzung mit der Auffassung, dass der aktuelle Stand des Wettbewerbs und der technologischen Entwicklung im Schweizer Telekommunikationsmarkt keinen zwingenden Bedarf für regulative Eingriffe oder zusätzliche Fördermassnahmen zur Beschleunigung des FTTH-Ausbaus erkennen liesen.
Die SFN stehe dieser Einschätzung kritisch gegenüber, da die geringe FTTH-Abdeckung ein eindeutiger Indikator für den dringenden Bedarf an verstärkten Anstrengungen sei, ist dem SFN-Communiqué weiters zu entnehmen. Platz 34 unter insgesamt 39 Staaten bezüglich der FTTH-Abdeckung sei unserem Land nicht würdig, heisst es.

Die vom Bundesrat definierte Gigabit-Strategie zur Förderung des flächendeckenden Glasfaserbaus sehe Fördermittel ab dem Jahre 2028 für den Bau in unrentablen Gebieten vor. Dieses Förderprogramm komme viel zu spät. Die Förderung müsse unmittelbar jetzt einsetzen, damit die Schweiz punkto Glasfaser den internationalen Anschluss nicht verlier, so Swiss Fibre Net, ein Gemeinschaftsunternehmen lokaler Energieversorger und Kabelnetzbetreiber in der Schweiz.

Andreas Waber, CEO der Swiss Fibre Net, streicht hervor: "Die neuesten Zahlen zum Glasfaserausbau in der Schweiz und vor allem der Vergleich mit anderen Industrienationen geben zu denken. Der Stadt / Land-Graben wird immer deutlicher. Während in den urbanen Zentren der Schweiz seit Jahren eine gute Abdeckung mit FTTH-Glasfasern vorhanden ist, sind ländliche Gebiete, Bergregionen und Bürger ausserhalb der Bauzonen von einer guten Versorgung weiterhin abgeschnitten."



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