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Die unter IBM-Flagge segelnde Open-Source-Spezialistin Red Hat hat mit "Red Hat Device Edge" eine Lösung zur Bereitstellung traditioneller oder containerisierter Workloads auf kleinen Geräten wie Robotern, IoT-Gateways, Verkaufsstellen, öffentlichen Verkehrsmitteln und mehr vorgestellt. Red Hat Device Edge biete gemäss den Angaben eine sofort einsetzbare und unterstützte Version des von Red Hat betriebenen Open-Source-Community-Projekts Microshift, einer leichtgewichtigen Kubernetes-Orchestrierungslösung.

Die Lösung baut den Infos zufolge auf den Edge-Funktionen von Red Hat Openshift auf, zusammen mit einem Edge-optimierten Betriebssystem, das auf Red Hat Enterprise Linux basiert. Dieses jüngste Produkt im Edge-Portfolio von Red Hat ziele darauf ab, eine zukunftssichere Plattform anzubieten, die es Unternehmen ermögliche, ihre Architektur an die Veränderung ihrer Workload-Strategie anzupassen, so das Unternehmen in der Mitteilung.

Red Hat Device Edge helfe darüber hinaus, viele der aufkommenden Fragen rund um das Large-Scale-Edge-Computing am Geräte-Edge zu beantworten, indem folgende Bestandteile integriert würden:
- Ein für die Edge-Bereitstellung entwickeltes Kubernetes, das es IT-Teams ermögliche, vertraute Kubernetes-Funktionen in einer neuen, kleineren und leichteren Version bereitzustellen, die von Microshift angeboten wird. Dies senke die Einstiegshürde für Teams, wenn es darum gehe, Cloud-native Anwendungen für Edge-Computing-Umgebungen zu entwickeln. Es ermögliche ihnen zudem, vorhandene Kubernetes-Kenntnisse zu nutzen, um eine grössere Konsistenz der Abläufe über die gesamte Hybrid Cloud hinweg zu erreichen – vom Rechenzentrum über öffentliche Clouds bis hin zum Edge.
- Ein Edge-optimiertes Linux-Betriebssystem, das auf Red Hat Enterprise Linux basiert und auf kleine Edge-Geräte mit intelligenten Updates zugeschnitten ist, die nur eine minimale Bandbreite benötigen. Dies helfe Unternehmen, die Herausforderungen schwankender Konnektivität zu bewältigen und gleichzeitig die Auswirkungen auf Edge-Innovationen zu verringern, verspricht Red Hat.
- Funktionen zur zentralen Skalierung und Überwachung von Edge-Geräteflotten mit Red Hat Smart Management. IT-Teams könnten Funktionen wie die Zero-Touch-Bereitstellung, die Transparenz des Systemzustands und Aktualisierungen mit automatischen Rollbacks nutzen, um eine bessere Edge-Verwaltung und Anwendungssicherheit zu gewährleisten, heisst es.

In diesem Zusammenhang verweist die IBM-Open-Source-Tochter auf das Unternehmen Lockheed Martin, das beispielsweise mit Red Hat im Rahmen des Microshift-Projekts zusammenarbeite und den Einsatz von Red Hat Device Edge plane, um seine Anwendungsbereitstellung und KI-Workloads unter extremen Bedingungen zu modernisieren und zu standardisieren, etwa bei der Waldbrandbekämpfung, in umkämpften militärischen Umgebungen und im Weltraum. Darüber hinaus plane etwa auch ABB den Einsatz von Red Hat Device Edge für ABB Ability Edgenius auf ressourcenbeschränkten Geräten. Edgenius ist eine umfangreiche Edge-Plattform für industrielle Softwareanwendungen.

Red Hat Device Edge richtet sich branchenunabhängig an Unternehmen, die kleine Edge-Geräte mit Unterstützung für virtuelle, containerisierte oder Bare-Metal-Anwendungen benötigen. Weitere Anwendungsfälle sind unter anderem:
- Kleine, vernetzte Knotenpunkte im öffentlichen Verkehr, bei denen Edge-Geräte oft in Bewegung sind, aber dennoch eine schnellere Verarbeitung durch KI oder ML benötigen, um Daten lokal in Echtzeit zu analysieren. Das ist etwa der Fall bei Eisenbahnen, Autos, Drohnen oder im Bergbau.
- Widerstandsfähige Netzwerkknoten an schwierigen Standorten, etwa Wetterüberwachungsstationen, wo ein Edge-Gerät trotz der rauen und schwer-supportbaren Umgebungen in der Lage ist, sich selbst zu versorgen, automatische Software-Rollbacks durchzuführen, eine starke Sicherheitsumgebung aufrechtzuerhalten und die Kontrolle über sensible Daten sicherzustellen.
- Neue Szenarien, in denen Tausende von Endgeräten an Orten betrieben werden, wo Gewicht, Temperatur und Konnektivität komplexe Randbedingungen darstellen.

Red Hat Device Edge könne desweiteren durch die Verwendung von Podman für das Edge-Container-Management oder Microshift für eine Kubernetes-API eine grosse Bandbreite an Workloads ausführen. Kunden seien dadurch sogar in der Lage, Legacy-Windows-Anwendungen innerhalb einer virtuellen Maschine zu nutzen, so Red Hat.

Als Developer Preview ist Red Hat Device Edge den Angaben zufolge für Anfang nächsten Jahres geplant und soll voraussichtlich später im Jahr 2023 mit vollem Support allgemein verfügbar sein.