Nvidia steigt zum wertvollsten Unternehmen an der Börse auf (Bild: Clubic.com)

Der kalifornische Chip-Gigant Nvidia mit Zentrale in Santa Clara hat aufgrund des KI-Booms wertmässig nun auch Microsoft überholt und den Börsenthron erklommen. Nvidias Börsenwert stieg am Dienstag auf gut 3,33 Billionen Dollar (ca. 3,1 Billionen Euro) und überholte damit den Redmonder Software-Riesen Microsoft, dessen aktuelle Marktkaptialisierung bei 3,317 Billionen Dollar lieigt, während Apple bei 3,286 Billionen Dollar hält.

Den Ausschlag für den Aufstieg zur Nummer eins an der Börse gab ein Kursplus von rund 3,5 Prozent, während das Microsoft-Papier leicht nachgab. Beim iPhone-Konzern Apple sorgte die Ankündigung neuer KI-Funktionen vergangene Woche ebenfalls für einen Kursschub.

Nvidia spielt eine Schlüsselrolle für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI). Mit Chipsystemen des Unternehmens wird KI-Software in Rechenzentren trainiert, und sie werden auch immer mehr für ihren Betrieb eingesetzt. Rivalen wie Intel oder AMD konnten Nvidia bisher keine spürbare Konkurrenz in dem Markt machen.

Nvidia verkauft unter anderem Microsoft, Google sowie dem Facebook-Konzern Meta Tausende teure Chipsysteme. Dem Kurssprung am Dienstag ging die Ankündigung einer Kooperation mit dem Computerkonzern Hewlett Packard Enterprise für Technik zum KI-Einsatz in Unternehmen voraus.

Bei Nvidia gab es allein im vergangenen Quartal im Jahresvergleich einen Umsatzsprung von 262 Prozent auf 26 Milliarden Dollar. Zugleich schoss der Quartalsgewinn von zwei auf knapp 15 Milliarden Dollar hoch. Und der 61-jährige Firmenchef und Nvidia-Mitgründer Jensen Huang verspricht, dass dies erst der Anfang einer Computer-Revolution sei. Er ist davon überzeugt, dass in der Zukunft die meisten Inhalte nicht mehr vorgefertigt aus Speichern abgerufen werden, sondern dass KI-Software sie ausgehend aus der aktuellen Situation frisch erzeugen werde. So werde man sich zum Beispiel mit Gebäudetechnik per Chatbot unterhalten können, anstelle irgendwo Daten einzusehen.

Nvidia bereitet sich auf diese Zukunft mit einer neuen Chipgeneration mit dem Namen Blackwell vor. Mit dem aktuellen System Grace Hopper hätte man zum Beispiel den Chatbot ChatGPT innerhalb von drei Monaten mit 8.000 Nvidia-Chips und einem Stromverbrauch von 15 Megawatt trainieren können, sagte Huang. Blackwell schaffe dies mit 2.000 Chips und 4 Megawatt Strom.