Überrascht mit schwachen Zahlen: IBM (Bild: IBM)

Böses Erwachen für den US-amerikanischen IT-Riesen IBM zum Jahresende: Für das vierte Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres muss der Konzern mit Zentrale in Armonk im Bundesstaat New York überraschend deutliche Geschäftseinbussen zur Kenntnis nehmen. Konkret fiel der Umsatz im letzten Jahresviertel 2020 im Jahresvergleich um gut sechs Prozent auf 20,4 Milliarden Dollar (18,1 Milliarden Schweizer Franken). Der Nettogewinn sackte aufgrund hoher Kosten beim Konzernumbau sogar um 66 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar ab.

Hintergrund dazu ist, dass das lukrative Cloud-Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Internet bei Big Blue zuletzt deutlich langsamer als noch im Vorquartal wuchs. Die Erlöse nahmen hier gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zehn Prozent auf 7,5 Milliarden Dollar zu. Wegen der Schwächen im traditionellen Hardware-Kerngeschäft etwa mit Servern und Grossrechnern ist der konzernweite Umsatz insgesamt ohnehin schon lange auf Talfahrt.

Auf das gesamte Fiskaljahr 2020 gesehen gingen die Einnahmen um fünf Prozent auf 73,6 Milliarden Dollar zurück. Der Gewinn sank um 42 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar. Bei den Börsianern kamen die Zahlen nicht gut an, die Aktie gab zunächst um mehr als sieben Prozent nach. Beim Gewinn übertraf IBM zwar die Markterwartungen, allerdings war an der Wall Street mit deutlich höheren Erlösen gerechnet worden. In den vergangenen zwölf Monaten ist der Aktienkurs insgesamt um 16 Prozent gefallen.

Für die Zukunft versprechen die Armonker wieder eine Rückkehr zu Wachstum. "Die Massnahmen zur Konzentration auf die hybride Cloud und Künstliche Intelligenz werden greifen, was uns zuversichtlich macht, dass wir 2021 zu einem Wachstum zurückkehren können", sagte CEO Arvind Krishna, der den Chefposten erst vor einigen Monaten übernommen hat, wörtlich. Er kündigte an, für das Wachstum mehr ins Risiko zu gehen und die Fehlertoleranz konzernweit zu erhöhen. Dazu will IBM auch sein Geschäft mit IT-Infrastruktur abspalten und eigenständig an die Börse bringen. Der Fokus soll fortan ganz auf den Cloud-Diensten und Geschäftsfeldern wie Datenanalyse und künstlicher Intelligenz liegen.