Logobild: IBM

Der US-IT-Riese IBM mit Zentrale in Armonk im Bundesstaat New York hat Pläne für neue generative KI Foundation Models und Erweiterungen für WatsonX bekannt gegeben. Zu den Erweiterungen der KI- und Datenplattform zählen gemäss Mitteilung eine Technologie-Preview für Watsonx.governance, neue generative KI-Daten-Services für Watsonx.data sowie die geplante Integration von Watsonx.ai Foundation Models in ausgewählte Software- und Infrastrukturprodukte.

IBM will die Models der Granite Serie noch in diesem Monat vorstellen. Diese nutzen die "Decoder"-Architektur, die den heutigen Large Language Models (LLMs) die Fähigkeit verleiht, das nächste Wort in einer Sequenz vorherzusagen. Auch können sie NLP-Aufgaben in Unternehmen unterstützen, wie z. B. Zusammenfassungen, Inhaltserstellung und Erkenntnisgewinn. IBM plant, eine Liste der Datenquellen sowie eine Beschreibung der Datenverarbeitungs- und Prüfschritte zur Verfügung zu stellen. Diese wurden durchgeführt, um Trainingsdaten für die Granite Models Serie zu erstellen. (Geplante Verfügbarkeit im 3. Quartal 2023)

Weiters bietet Big Blue neu auch das Metas Llama 2-Chat-Model mit 70 Milliarden Parametern und das Starcoder LLM für die Codegenerierung in Watsonx.ai in der IBM Cloud an (ab sofort verfügbar).

Für die Foundation Models hat IBM einen Trainingsprozess eingerichtet, der auf den Grundsätzen von Vertrauen und Transparenz basiere und der mit einer konsequenten Datenerfassung beginne und mit Kontrollpunkten endet. Das ermögliche einen verantwortungsvollen Einsatz von Models und Anwendungen zur Governance, Risikobewertung, Datenschutzbedenken, Bias-Minderung und Compliance, betonen die Armonker.

Darüber hinaus kündigt IBM auch Pläne zur Einführung neuer Funktionen auf der WatsonX-Plattform an.

Watsonx.ai:
- Tuning Studio: IBM plant die Bereitstellung der ersten Version des Tuning Studios, das ein Prompt-Tuning beinhalten soll - eine effiziente, kostengünstige Möglichkeit für Anwenderfirmen, Foundation Models mit ihren eigenen Unternehmensdaten an ihre spezifischen nachgelagerten Aufgaben anzupassen. (Geplante Verfügbarkeit im 3. Quartal 2023).
- Generator für synthetische Daten: IBM hat heute einen Generator für synthetische Daten auf den Markt gebracht, der Nutzer bei der Erstellung künstlicher tabellarischer Datensätze unterstützen soll, die aus benutzerdefinierten Datenschemata oder internen Datensätzen bestehen. Auf diese Weise könnten Nutzer Erkenntnisse für das Training von KI-Modellen mit weniger Risiko gewinnen, heisst es. Dies erleichtere die Entscheidungsfindung und beschleunige die Markteinführung (ab sofort verfügbar).

Watsonx.data:
- Generative KI: IBM plant, die generativen KI-Funktionen von Watsonx.ai in Watsonx.data zu integrieren. Ziel sei es, Nutzern dabei zu helfen, Daten für KI zu entdecken, zu erweitern, zu visualisieren und zu verfeinern. Dies erfolge über ein Self-Service-Angebot, das auf einer dialogorientierten Benutzeroberfläche in natürlicher Sprache basiert. (Geplante Tech-Preview im 4. Quartal 2023).
- Vektordatenbank-Funktion: Big Blue will eine Vektordatenbank-Funktion in Watsonx.data integrieren, um Anwendungsfälle für die erweiterte Abfrage von Watsonx.ai zu unterstützen (geplante Tech-Preview im 4. Quartal 2023).

Watsonx.governance:
- Model-Risikomanagement für generative KI: IBM startet eine Tech-Preview für Watsonx.governance. Kunden können bei der Tech-Preview Funktionen für die automatisierte Erfassung und Dokumentation von Besonderheiten der Foundation Models sowie Funktionen für die Risikosteuerung des Models erkunden. Diese sollen es den Beteiligten ermöglichen, relevante Metriken in Dashboards ihrer unternehmensweiten KI-Workflows mit Genehmigungen anzuzeigen, so dass Menschen zum richtigen Zeitpunkt eingebunden werden.

Darüber soll die IBM Watsonx KI- und Datenplattform durch eine Reihe von KI-Assistenten ergänzt werden. Diese sollen Anwenderunternehmen dabei unter die Arme greifen, die Vorteile der KI mit vertrauenswürdigen Daten in wichtigen Anwendungsfällen zu skalieren und zu beschleunigen, wie zum Beispiel:

  • Anwendungsmodernisierung: IBM Watsonx Code Assistant Produkte, die später im Jahr auf den Markt kommen, werden den Infos zufolge massgeschneiderte Foundation Models verwenden, um Code zu konvertieren und Empfehlungen für Entwickler zu generieren. Bereits vor Kurzem kündigte IBM zwei KI-gestützte Code-Produkte an: Watsonx Code Assistant for Z, um die Produktivität von Entwicklern zu steigern und die Modernisierung von Cobol-Anwendungen zu beschleunigen, und Watsonx Code Assistant for Red Hat Ansible Lightspeed, um Entwickler aller Ebenen beim Schreiben von Ansible-Playbooks zu unterstützen.

  • Kundenbetreuung: IBM Watsonx Assistant soll künftig bei der Bereitstellung konsistenter und intelligenter Kundenservice-Lösungen mit dialogorientierter KI unterstützen. Beispielsweise werde IBM Support Insights Pro, das voraussichtlich noch in diesem Monat verfügbar sein wird, den Watsonx Assistant nutzen, um Kunden dabei zu helfen, Einblicke in ihre Multivendor-IT-Infrastrukturen zu erhalten, Support-Muster aktiv zu bewerten und Risiken zu beseitigen. Dies führe zu einer höheren Verfügbarkeit und Sicherheit, verspricht IBM.

  • HR und Personal: IBM Watsonx Orchestrate soll Personalverantwortliche dabei unterstützen, sich wiederholende Aufgaben und Back-Office-Prozesse zu automatisieren, wie die Planung von Vorstellungsgesprächen oder die Veröffentlichung offener Stellen über eine Interaktionsplattform.

Auch hat IBM laut Mitteilung vor, die Innovationen von Watsonx.ai in ihre hybriden Cloud-Software- und Infrastrukturlösungen einzubinden, darunter:

  • Intelligente IT-Automatisierung: Die IT-Automatisierungsprodukte Instana und AIOps Insights, die nächste Woche in die Tech-Preview aufgenommen werden, enthalten Intelligent Remediation. Dieses bindet generative KI Foundation Models von Watsonx.ai mit ein, um IT-Ops-Fachleute bei der Zusammenfassung von Details zu Vorfällen zu unterstützen und ihnen Vorschläge für den Workflow zu unterbreiten, damit Techniker Lösungen schnell implementieren können.

  • Developer Services für Watsonx: Das SAP ABAP SDK für Watsonx soll Entwickler einfacher und schneller in die Lage versetzen, Funktionen von Watsonx genauer an die Daten ihrer Unternehmen auf IBM Power for SAP-Workloads heranzuführen. Erwartet wird, dass es zusätzliche Möglichkeiten biete, mit denen Kunden KI nutzen könnten, um Schlüsse aus ihren Daten auf Power Systemen zu ziehen und um KI-Algorithmen für ihre sensibelsten Daten und Transaktionen einzusetzen (geplante Verfügbarkeit im 1. Quartal 2024).



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