Bild: Cruise, © dilu/CC BY-SA 4.0

Der US-amerikanische Autoriese General Motors (GM) mit Zentrale in Detroit buttert 850 Millionen Dollar an Finanzhilfe in seine Robotaxi-Tochter Cruise. Damit gewinne der Konzern Zeit, um die strategischen Überlegungen zur Zukunft von Cruise abzuschliessen, tat GM-Manager Paul Jacobson im Rahmen eines Auftritss bei einer Konferenz-Auftritt kund.

Cruise mit Hauptsitz im kalifornischen San Francisco zählt zu den Vorreitern beim autonomen Fahren und hatte zunächst ehrgeizige Expansionspläne. Das Unternehmen erhielt allerdings einen grossen Dämpfer, als ein fahrerloses Auto Anfang Oktober des vergangenen Jahres eine Frau erfasste und mehrere Meter mitschleifte. Angefahren wurde die Frau ursprünglich von einem "normalen" Auto und von dort unter das autonome Fahrzeug geschleudert. Dem Unfallbericht zufolge bremste das Robotaxi zwar sofort, die Frau geriet aber trotzdem unter das Fahrzeug. Danach wurden alle Fahrten für Monate ausgesetzt. Cruise ist nun dabei, seine Autos allmählich wieder zurück auf die Strasse zu bringen. GM signalisierte bereits, dass der Robotaxi-Dienst vorerst in einer einzelnen Stadt wiederaufgenommen werden soll.

Die Cruise-Wagen sind so programmiert, dass sie nach Kollisionen automatisch an den Strassenrand fahren können, um den Verkehr nicht zu behindern. Auch in diesem Fall entschied sich die Software dazu, obwohl die Frau noch unter dem Wagen steckte. Sie sei dabei rund sechs Meter mitgezerrt worden, der Wagen habe ein Tempo von gut elf Kilometern pro Stunde erreicht, hiess es in einem Untersuchungsbericht. Der Reputationsschaden entstand in erster Linie dadurch, weil diese Details erst später bekannt wurden, während der Unfall erst harmloser dargestellt wurde.