Video-Call: Pflanzen im Home-Office sind gut für das Image (Foto: Stefan Coders, pixabay.com)

Laut Paddy Ross von "The Conversation" profitieren Bewerber bei Einstellungsgesprächen über Zoom und Co von interessanten Hintergründen. "Wir haben festgestellt, dass die Objekte in ihrem digitalen Hintergrund die Art und Weise beeinflussen können, wie andere Sie sehen. Wir wissen bereits, dass Menschen anhand von Gesichtern und Stimmen einen ersten Eindruck hinterlassen. Bei einem Videoanruf müssen sie sich selbst, aber auch ihr Umfeld darstellen."

Ein unaufgeräumter Tisch im Hintergrund könne beispielsweise Hinweise auf die Persönlichkeit und deren Fähigkeiten geben. Pflanzen, die im Bild auftauchen, zeugten dagegen von Verantwortungsbewusstsein und Reife. "Wir haben in einem Zoom-Anruf Standbilder von Männern und Frauen mit lächelndem und neutralem Gesichtsausdruck vor verschiedenen Hintergründen erstellt. Anschliessend haben wir 167 Personen gebeten, die Gesichter anhand einer siebenstufigen Skala danach zu bewerten, für wie vertrauenswürdig und kompetent sie sie halten. Pflanzen oder ein Bücherregal im Hintergrund haben die Bewertungen für Vertrauen und Kompetenz deutlich gesteigert", so Ross.

Umgekehrt wurden bei einem Wohnzimmerhintergrund niedrigere Bewertungen erzielt. Wir fanden auch heraus, dass lächelnde Gesichter und Frauen im Allgemeinen als vertrauenswürdiger und kompetenter angesehen wurden. "Als wir uns gezielt Gesichter mit neutralem Gesichtsausdruck ansahen, stellten wir keinen geschlechtsspezifischen Unterschied in der Bewertung von Vertrauen oder Kompetenz fest, wenn sie vor Pflanzen oder einem Bücherregal sassen", heisst es weiter.

Alle Gesichter in der verwendeten Datenbank waren jene von Weissen. "Aus anderen Untersuchungen wissen wir jedoch, dass unbewusste Voreingenommenheit in Bezug auf Ethnie, Klasse und Behinderung die Wahrnehmung von Bewerbern beeinflussen kann. Zoom-Hintergründe können jedoch einen Eindruck von der Herkunft, Behinderung oder dem sozioökonomischen Status einer Person vermitteln", meint Ross. Mit kleinen Veränderungen könne der Eindruck, den jemand virtuell hinterlässt, erheblich verbessert werden.