Wirecard-Hauptsitz in Aschheim bei München (Bild: zVg)

Im Skandal um den deutschen Zahlungsdienstleister Wirecard hat die Staatsanwaltschaft München I nun auch Ermittlungen gegen die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY (vormals Ernst & Young) aufgenommen. Auslöser dafür ist eine Anzeige durch die Wirtschaftsprüferaufsicht Apas.

Da in der Anzeige konkrete Beschuldigte und Strafvorschriften bezeichnet würden, habe man, so wie es die Aktenordnung vorgebe, ein Ermittlungsverfahren gegen die namentlich Genannten eingetragen, gab eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft bekannt. Die Einleitung des Ermittlungsverfahrens sei die normale Vorgehensweise. Die Staatsanwaltschaft fügte hinzu: "Unsere Ermittlungen im Gesamtkomplex Wirecard führen wir weiterhin ergebnisoffen gegen zahlreiche Beschuldigte, die wir aus ermittlungstaktischen Gründen nicht offenlegen möchten."

Die Apas hatte die Staatsanwaltschaft bereits im November eingeschaltet. Damals erklärte ein EY-Sprecher, man sehe "keinerlei Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten von Abschlussprüfern von EY im Fall Wirecard." Der FDP-Obman im Wirecard-Untersuchungsausschuss des Bundestags, Florian Toncar, sagte hingegen: "Schon bisher sprach alles dafür, dass bei der Abschlussprüfung gravierende Fehler gemacht wurden. Dass diese sogar strafrechtliche Relevanz haben könnten, gibt dem Fall eine ganz neue Dimension."