Wirecard-Hauptsitz in Aschheim bei München (Bild: zVg)

Der deutsche Zahlungsabwickler Wircard kann mit seinem Vorstandsumbau und der Beschneidung der Macht von Konzernchef Markus Braun die erbosten Aktionäre nicht beschwichtigen: Der Grossinvestor Deka hält an seiner Forderung nach einem Rücktritt des Firmenchefs fest, sagte Ingo Speich, Leiter des Bereichs Corporate Governance bei Deka. Auch die Aktionärsvereinigung DSW forderte Brauns Rücktritt.

Der seit Jahresanfang amtierende Wirecard-Aufsichtsratschef Thomas Eichelman hatte Konsequenzen aus den jüngsten Kursstürzen und einer missglückten Kommunikation rund um die Sonderprüfung durch KPMG gezogen und die Macht des langjährigen Firmenchefs Braun beschnitten. Die Kapitalmarktkommunikation liegt künftig in der Verantwortung von Finanzchef Alexander von Knoop, Braun soll sich nur noch um strategische Themen kümmern.

Zudem berief der Konzern James Freis zum Vorstand für Rechtsfragen und die Einhaltung von Verhaltensregeln (Compliance). Dieser Schritt sei längst überfällig gewesen, sagte Nieding. Hedgefonds wie die vom prominenten Hedgefonds-Manager Chris Hohn geführte TCI haben Wirecard schon seit längerem im Visier. Nun droht dem Zahlungsabwickler ein Rechtsstreit mit Fondsgesellschaften.