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Derzeit ist geplant, die neue E-ID des Bundes im Jahr 2026 einzuführen. Um diesen Zeitplan einhalten zu können, arbeitet der Bund bereits jetzt an der technischen Umsetzung. Die Umsetzung beinhaltet sowohl die Entwicklung der E-ID als auch den Aufbau der für den Betrieb der E-ID notwendigen Vertrauensinfrastruktur. Hier sei nun zu entscheiden, mit welcher Technologie dieser Aufbau erfolgen soll. Dazu hat das EJPD eine informelle Konsultation durchgeführt.

Im Zentrum der Konsultation stand die Frage, welche Anforderung an die E-ID und die Vertrauensinfrastruktur höher zu gewichten sei: der Schutz der Privatsphäre oder die Möglichkeit, die E-ID auch im Ausland zu verwenden. Die eingegangenen Rückmeldungen zeigen laut Mitteilung des Bundesamtes für Justiz diesbezüglich keine Präferenz. Vielmehr werde deutlich, dass beiden Anforderungen hohes Gewicht beigemessen werde: Die E-ID und die Vertrauensinfrastruktur sollen sowohl einen hohen Schutz der Privatsphäre garantieren als auch international verwendet werden können.

Da es aktuell jedoch keine Technologie gibt, die beide Ziele erfülle, sei davon auszugehen, dass die Vertrauensinfrastruktur gleichzeitig mehrere Technologien unterstützen müsse – sofern die neue E-ID des Bundes künftig tatsächlich beide Aspekte erfüllen soll. So setzten beispielsweise auch die EU oder das Department of Homeland Security der USA gleichzeitig auf mehrere Technologien. Gerade in einem sehr dynamischen technologischen Umfeld mache ein solches Vorgehen durchaus Sinn. Eine Vertrauensinfrastruktur, die mehrere Technologien unterstützt, sei flexibler und könne auf technologische oder rechtliche Veränderungen besser reagieren, heisst es.

Das EJPD (Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement) habe deshalb entschieden, die Variante der parallelen Technologien weiter zu prüfen. Dazu seien zusätzliche Abklärungen erforderlich. Dies betreffe namentlich technische Aspekte und die finanziellen Auswirkungen. Das EJPD werde dem Bundesrat voraussichtlich vor Jahresende einen konkreten Vorschlag unterbreiten.

Mit dem Aufbau der Vertrauensinfrastruktur wolle der Bund einen wichtigen Beitrag zur digitalen Transformation der Schweiz leisten, so die Mitteilung. Behörden und Private sollen künftig Dienstleistungen medienbruchfrei anbieten können. Dies spare Zeit und Geld, was den Wirtschaftsstandort Schweiz fördere. Die Vorbereitungen wurden den Infos zufolge bereits aufgenommen und mehrere Pilotprojekte lanciert. Die Einführung der staatlichen E-ID ist im Jahr 2026 geplant.