Die Europäische Zentralbank (Bild:Frankfurt Archiv)

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beschlossen, mit der Entwicklung einer digitalen Version der Gemeinschaftswährung Euro zu starten. Dies gab die EZB in Frankfurt bekannt. Im Rahmen einer 24 Monate dauernden Abklärungsphase sollen Kernfragen wie die Ausgestaltung und die Verteilung eines digitalen Euro beantwortet werden.

Bis dato leistete die EZB nur Vorarbeiten zu einem digitalen Euro. Die Untersuchungsphase werde die Entscheidung zur Einführung eines digitalen Euro nicht vorwegnehmen, erklärte die EZB. Diese Entscheidung werde später gefällt.

Die EZB ist bei ihrer Untersuchung nicht allein auf weiter Flur. Auch andere Notenbanken rund um den Globus checken die Einführung digitaler Versionen ihrer Währungen. Neben der zunehmenden Verbreitung von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether hatten vor allem die Pläne des Technologiekonzerns Facebook zur Einführung einer eigenen "Cyberwährung" unter dem Namen Libra und danach Diem das Interesse der Zentralbanken angeheizt.

Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat in den vergangenen Monaten Versuche mit einer eigenen Digitalwährung durchgeführt. Diese soll allerdings lediglich für Zahlungen zwischen Finanzinstituten verwendet werden. Damit sollen diesen neue technische Möglichkeiten eröffnet werden wie etwa die im Krypto-Bereich verwendeten "Smart Contracts". Die SNB hat sich stets gegen eine breit verfügbare Digitalwährung ausgesprochen, die von Nicht-Finanzunternehmen und Konsumentinnen genutzt werden könnte. Nach Ansicht von SNB-Direktorin Andréa Maechler könnte die Gefahr bestehen, dass die Menschen in Krisenzeiten ihre Gelder in grossem Stil aus den Geschäftsbanken abziehen und in eine sichere Zentralbankwährung umschichten würden.