Neuartige Drohne richtet ihre Arme flexibel (Foto: Xiumin Diao, purdue.edu)

Wind macht einer neuen Drohne nichts aus. So kann sie schwerere Lasten transportieren und verbraucht sogar noch weniger Energie als vergleichbare Fluggeräte, wie Forscher der Purdue University gezeigt haben. Sie orientierten sich an der Natur, genauer gesagt an den Flügeln und Flugmustern von Insekten. "Wir schufen eine Drohne mit beweglichen Flügeln, die bei Wind ihren Flug korrigieren kann", sagt Xiumin Diao, Assistenzprofessor an der Ingenieursschule der Universität.

Das Design verbessert die Stabilität des Fluges bei windigem Wetter, weil die einklappbaren Arme, an denen sich die Rotoren drehen, den Schwerpunkt der Drohne verlagern können. Dadurch ist sie auch in der Lage, eine grössere Nutzlast zu transportieren. Bei herkömmlichen Drohnen ist der Schwerpunkt dagegen durch die Konstruktion und die Nutzlast festgelegt. Die Beweglichkeit der Arme sorgt zudem dafür, dass der Vortrieb durch die Rotoren optimiert wird, sodass das Gerät weniger Strom verbraucht.

Die beweglichen Arme könnten auch Such- und Rettungsaktionen erleichtern, so Diao, weil sie in verwüsteten Regionen besser navigieren könnten. Ausserdem passen die so designten Fluggeräte durch kleinere Lücken, wenn sie die Arme anlegen. Damit ähnelt sie einer Drohne, wie sie die Forscher an der Eidgenössischen Technische Hochschule Lausanne entwickelt haben.

Laut einem Bericht der Federal Aviation Administration soll deren Zahl in den USA in den nächsten fünf Jahren um den Faktor zehn steigen, von 42.000 im Jahr 2016 auf über 420.000 bis 2021. Geräte, die relativ wetterunabhängig operieren können, dürften gute Chancen haben. Aus dem Grund arbeitet Diao gemeinsam mit dem Technologietransfer-Büro der Universität daran, die "Insekten-Drohne" patentieren zu lassen. Zudem werden Industriepartner zur Lizenzierung gesucht, um die Drohne zur Marktreife zu bringen.
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