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Etwa 70 Prozent der arbeitslosen Führungskräfte haben die sich mehrenden Zeichen eines Rausschmisses übersehen oder ignoriert, schätzt Gail Meneley, Mitgründer der Career Transition Firma Shields Meneley Partners. Zeitdruck und Stress machen Manager weniger sensibel, die Signale eines Rauswurfs zu deuten.

Das Erkennen seiner eigenen prekären Situation im Unternehmen würde den Gekündigten jedoch helfen, ein reicheres Abfindungspaket zu erhalten, sowie die Chancen bei der Arbeitssuche zu verbessern. Laut den Experten sollten Führungskräfte stets aufmerksam bleiben gegenüber signifikanten Veränderungen im eigenen Verhaltensmuster. Wenn bereits die Spatzen vom Dach pfeifen, dass ein Nachfolger gesucht wird, sollten die Alarmglocken läuten. Manchmal täuschen die Firmen auch nur vor, einen Nachfolger zu suchen, um so die Angst zu schüren und bessere Resultate von den Managern zu erhalten.

Eine weiteres Indiz, dass sich ein Rauswurf anbahnt, ist, wenn Kollegen den Augenkontakt meiden oder wichtige Meetings ohne einen stattfinden. Jedoch können solche Warnsignale auch weniger offensichtlich sein. So wollte ein Top-Manager ein neues Meeting arrangieren, da zuletzt keine klaren Beschlüsse erzielt wurden. Trotz grosser Anstrengungen konnte kein zweites Meeting mehr realisiert werden.

Falls ein vom Unternehmen bezahlter "unabhängiger" Coach in die Firma kommt, sollte auch Vorsicht geboten sein, denn nicht immer sind sie da, um die Führungsqualitäten der Manager zu verbessern. Nicht selten sind diese angehalten zu überprüfen, ob die Manager fähig sind, das Ruder herumzureissen. 2012 engagierte ein grosser Versicherer für viele Chefs einen Coach. Sieben Top-Manager wurden kurz darauf gefeuert.

Auch wenn der Boss eines Managers einmal zu fragen beginnt, was denn eigentlich seine Aufgaben und seine bisherigen Meriten bislang bei dieser Aufgabe sind, sollten alle Warnlichter leuchten. "Ich ging nach Hause und begann nachzudenken, warum er nicht weiss, was ich mache", meinte ein Betroffener. Ein paar Monate später teilte ihm sein Chef mit, dass dieser Posten nichts für ihn sei, und gekündigt würde.

Rationalisierungen kündigen sich oft an. Ein PR-Manager einer grossen Bank war überrascht, als seine Chefin, die nicht in derselben Stadt arbeitete, drei Mal innerhalb weniger Monate kam und dabei half, sein Mitarbeiter-Meeting zu leiten. "Sie fragte jeden um seine Meinung, ausser mich", so der Manager. Kurz nach ihrem dritten Auftritt wurde seine Position eliminiert.



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