3D-gedruckte Prothese aus Silicon (Foto: Andreas Eggenberger/ETHZürich)

Forscher des ETHZ-Spin-off Spectroplast haben ein neues Verfahren entwickelt, um hautverträgliches Silikon per 3D-Druck herzustellen. Damit könnten personalisierte medizinische Produkte wie Gehörhilfen, Brustprothesen oder künstliche Herzklappen produziert werden. Details zur genauen Herangehensweise wollen die Entwickler derzeit aber nicht nennen.

Der 3D-Druck lässt die hochpräzise Herstellung von komplexen Formen zu. Forscher der ETH Zürich konnten dank des neuen Verfahrens erst kürzlich künstliche Herzklappen aus Silikon herstellen. Zudem lassen sich die Kosten dank des neuen Verfahrens reduzieren, da keine Gussformen benötigt werden. Spectroplasts Ziel: individualisierte Massenfertigung.

"Frauen, die sich wegen Krebs eine Brust amputieren lassen müssen, stehen zum Beispiel häufig vor dem Problem, dass es nur konfektionierte Silikon­pro­thesen gibt. Manche lassen sich dann alleine der Symmetrie wegen auch die zweite, gesunde Brust amputieren und durch eine zweite Prothese ersetzen", verdeutlicht Manuel Schaffner, Gründer und CEO von Spectroplast. Würden Brustimplantate aufgrund einer MRI-Vorlage oder einer Computertomografie am Computer konstruiert, ehe sie gedruckt werden, erübrige sich das.

Zurzeit steht der weltweit erste hochpräzise 3D-Silikondrucker in einem Spectroplast-Labor am ETH-Standort Hönggerberg. Obwohl es das Unternehmen Spectroplast erst seit 2018 gibt, läuft der Drucker bereits jetzt fast ununterbrochen. Die Kundenkartei umfasst laut Schaffner rund 200 Einträge. "Wir arbeiten derzeit Schicht", unterstreicht er. Zudem haben Investoren 1,5 Mio. Schweizer Franken überwiesen, weswegen das Jungunternehmen bis Ende des Jahres vier zusätzliche Mitarbeiter einstellen wird.
http://spectroplast.com



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