Schweizer Team an der WEOI (v.l.n.r.): Hongjia Meng, Jerry Schupp, Mark Neumann, Hannah Oss, Ferdinand Ornskov, Elias Bauer, Yael Arn, Leo Chen (© Schweizer Informatik Olympidade)

In Brno, Tschechien, wurde vergangene Woche die 31. Zentraleuropäische Informatik-Olympiade (CEOI) ausgetragen. Und am Wochenende fand dann zum zweiten Mal die neue Westeuropäische Informatik-Olympiade (WEOI) in London statt. Während sich in Tschechien eher Länder wie Polen, Slowenien oder Österreich versammelten, waren in London beispielsweise Spanien, Belgien oder Frankreich anwesend. Die Gewinner:innen der Schweizer Informatik-Olympiade waren mit je einem Team an den beiden Veranstaltungen am Start. In London regnete es Goldmedaillen.

In der Metropole an der Themse holten Elias Bauer, Yaël Arn und Jerry Schupp jeweils Gold - die ersten zwei sogar mit der vollen Punktzahl. Ferdinand Ornskov und Mark Neumann wurden mit Bronzemedaillen ausgezeichnet. "Wir sind sehr zufrieden mit der Schweizer Leistung", meint die Freiwillige Charlotte Knierim, die die Jugendlichen nach England begleitet hat. Fünf Stunden tüftelten die Teilnehmenden der WEOI am Samstag an ihren Algorithmen. Daneben blieb während des kurzen Wochenendes noch ein wenig Zeit für Vorträge und Spiele.

In Tschechien standen währenddessen neben zwei fünfstündigen Wettbewerbstagen auch abwechslungsreiche Aktivitäten wie Museumsbesuche, Schifffahrten oder Bouldern auf dem Programm. Für eine Medaille reichte es nicht, doch die Enttäuschung hielt sich in Grenzen. "Es gibt natürlich immer Verbesserungspotential, aber ich bin sehr zufrieden mit meinem Resultat. Bronze wäre cool gewesen, aber ich hatte sowieso nicht mir einer Medaille gerechnet", meint Informatik-Lehrling Kimi Löffel, der die beste Punktzahl des Teams erreichte. "Ich hatte eigentlich viel schwierigere Aufgaben erwartet, die ich sowieso nicht lösen kann."

Die Informatik-Olympiade sei nicht ganz so praktisch wie die Lehre, meint Kimi. "Aber man baut trotzdem von Grund auf ein Programm, das schlussendlich ausgeführt werden kann und nicht nur aus theoretischen Überlegungen besteht." Sein Kollege Lionel Müller meint, beim Programmieren sei er ganz im "Flow" und merke gar nicht, wie die Zeit vergeht - besonders während des Wettbewerbs. Beide Berufsschüler möchten später mal Data Engineering an der Berner Fachhochschule studieren. Linus VandeVondele und Ursus Wigger arbeiten aktuell auf ihre Matura hin. Vor ihren Schulabschlüssen wollen aber alle vier CEOI-Teilnehmer noch einmal an der Informatik-Olympiade teilnehmen. Linus hat ein klares Ziel: Nächstes Jahr möchte er an der Internationalen Informatik-Olympiade teilnehmen, die grosse Schwester der europäischen Regionalwettbewerbe.



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