Facebook wird, wie auch Twitter, in Russland zur Kasse gebeten (Bild: Pixabay/ Geralt)

Ein russisches Gericht hat Geldstrafen gegen Facebook und Twitter verhängt, weil die beiden US-Unternehmen die Daten russischer Nutzer weiterhin im Ausland speichern. Die Internetriesen müssen deshalb jeweils vier Millionen Rubel (knapp 58.000 Euro) Strafe zahlen, wie die Staatsagentur Tass meldete. Das Gesetz schreibt vor, dass ausländische Kommunikationsunternehmen über Server in Russland verfügen müssen. Die Behörden argumentieren mit Sicherheitsbedenken. Hacker hätten es dann schwerer, an Informationen russischer Bürger zu kommen. Facebook und Twitter können nun innerhalb von zehn Tagen Einspruch gegen die Entscheidung einlegen.

Russland versucht seit längerem, mehr Kontrolle über das Internet zu bekommen. Im November trat ein Gesetz für ein eigenständiges Internet in Kraft. Der russische Internetverkehr soll demnach über Server im eigenen Land gelenkt werden. Kritiker sprechen von Zensur und warnen davor, dass ihr Land digital isoliert werde könnte. Es ist nicht das erste Mal, dass Russland gegen grosse Internetfirmen vorgegangen ist. Apple und Google haben sich bereits gefügt. Der Berliner E-Mail-Anbieter Mailox.org hingegen darf nach einer angedrohten Blockade weiterhin in Russland genutzt werden.