Behörden aus Deutschland und der Schweiz finanzieren mit insgesamt 140.000 € die Weiterentwicklung der OOXML-Integration in Libreoffice/Openoffice.org. Durchgeführt werden die Programmiertätigkeiten partnerschaftlich durch das Suse Libreoffice Team und die Hamburger Open Source-Experten von Lanedo.

Um die festgelegte Spezifikation vollständig umsetzen zu können, fehlen noch 30.000 €, für die weitere Geldgeber gesucht werden, heisst es in einer Aussendung.

Die bereits vorhandenen 140.000 € wurden von den Städten München, Freiburg im
Breisgau und Jena, dem Schweizerische Bundesgericht sowie dem Schweizer
Informatiksteuerungsorgan Bund und dem Kanton Waadt bereit gestellt. Die im Oktober 2011 im Rahmen eines Workshops entwickelte und im Dezember 2011 veröffentlichte Spezifikation sieht vor, dass Dokumente von Microsoft Word, Excel und Powerpoint künftig besser in den Open Source Office-Suites Libreoffice und Openoffice.org gelesen und bearbeitet werden können. So wird die Formatierung von Rahmen und Bildern sowie Tabellen und Aufzählungen in Word-Dokumenten (.docx) verbessert, die Kommentare aus Word und Excel (.xlsx) korrekt dargestellt sowie die Einbettung von Schriften in ODF- und
OOXML-Dokumenten ermöglicht.

Die Ausschreibung des Projekts „Layout-getreue Darstellung von OOXML-Dokumenten in Open Source Office Applikationen“ wurde durch die Open Source Business Alliance Working Group „Office Interoperability“ veröffentlicht. Angebote eingereicht haben das LibreofficeTeam von Suse und die Hamburger Open Source-Firma Lanedo. Weil die Spezifikation in unabhängige Arbeitspakete aufgeteilt ist, können nun sowohl Suse als auch Lanedo die Entwicklungstätigkeiten umsetzen. Nach der Veröffentlichung stehen diese Ergebnisse künftig allen Anwendern der freien Office-Suites Libreoffice und Openoffice.org zur Verfügung.

Für die vollständige Realisierung der Schrifteneinbettung in den Dokumenten fehlen zur Zeit noch 30.000 €. Weitere Nutzer von Libreoffice/Openoffice.org sind demnach aufgerufen, einen Beitrag an die Umsetzungsarbeiten zu leisten. Dafür und bei weiteren Anfragen kann der Sprecher der Working Group „Office Interoperability“ der OSB Alliance, Dr. Matthias Stürmer, kontaktiert werden. (matthias.stuermer@ch.ey.com; Telefon +41 58 289 61 97)