Teilnehmer der Hackerkonferenz DefCon in Las Vegas haben wegen grosser Sicherheitslücken vor Internetroutern für drahtlose Netzwerke der chinesischen Firma Huawei gewarnt. Felix Lindner von der Berliner Unternehmensberatung Recurity Labs sagte am Sonntag auf der Konferenz, es seien nur einfache Hackerkenntnisse nötig, um Huawei-Router zu knacken - und sich so in Netzwerke einschleusen und Daten ausspähen zu können.

Huawei Technologies ist in Asien, Afrika und im Nahen Osten bereits ein führender Anbieter und versucht, sein Geschäft auch in den USA und Europa zu vergrößern.

Lindner und sein Kollege Gregor Kopf testeten drei Router des chinesischen Herstellers für kleine Netzwerke - "die Gefahr, dass die anderen Geräte der Firma ähnlich angreifbar sind, ist aber groß", sagte Kopf. Er kritisierte insbesondere, dass die Nutzer der Router vom Unternehmen nicht über die Sicherheitslücken aufgeklärt würden. Die Technologie der Huawei-Router sei auf dem Stand der 90er Jahre, kritisierte Kopf.

Huawei wurde von einem ehemaligen Ingenieur der chinesischen Volksarmee gegründet und soll daher angeblich enge Kontakte zum Militär und zur Führung in Peking haben. In Australien war der Konzern vor einigen Monaten aus Furcht vor Cyberangriffen vom Nationalen Breitband-Netzwerk ausgeschlossen worden, das die Mehrheit der Australier ans besonders schnelle Internet anschließen soll.