Pinsel: Kunst und KI können sich gegenseitig beflügeln (Foto: Steve Johnson auf Unsplash)

Künstler, die künstliche Intelligenz (KI) als Hilfsmittel einsetzen, sind produktiver als vor der Nutzung von KI. Und sie verzeichnen nach der Einführung von KI tendenziell mehr positive Reaktionen auf ihre Arbeiten. Dies wollen Eric Zhou und Dokyun "DK" Lee von der Boston University im Rahmen einer Studie herausgefunden haben.

Die Wissenschaftler wollten demnach die Auswirkungen von Text-zu-Bild-KI-Tools auf die menschliche Kreativität ergründen - genauer gesagt, ob KI die Kreativität der Menschen beflügelt oder lähmt. Sie untersuchten Kunstwerke, die mit und ohne KI geschaffen worden waren und auf einer Online-Plattform zum Austausch von Kunstwerken standen.

"Anhand eines Datensatzes aus über vier Millionen Kunstwerken von mehr als 50.000 Künstlern zeigen unsere Untersuchungen, dass Text-zu-Bild-KI im Laufe der Zeit die menschliche kreative Produktivität um 25 Prozent steigert und den Wert, gemessen an der Wahrscheinlichkeit, einen Favoriten pro Ansicht zu erhalten, um 50 Prozent erhöht", schreiben die Forscher.

Während die inhaltliche Neuartigkeit von Kunstwerken, definiert als Schwerpunktthema und Beziehungen, im Laufe der Zeit steige, sinke die durchschnittliche inhaltliche Neuartigkeit, was auf einen expandierenden, aber ineffizienten Ideenraum schliessen lasse. "Darüber hinaus gibt es eine konsistente Verringerung sowohl der maximalen als auch der durchschnittlichen visuellen Neuartigkeit, die durch Stilelemente auf Pixelebene erfasst wird", heisst es.

Es sei wichtig, dass KI-unterstützte Künstler, die erfolgreich neuartige Ideen erforschen, unabhängig von ihrer vorherigen Originalität Kunstwerke produzieren können, die von ihren Kollegen positiver bewertet werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Ideenfindung und Filterung wahrscheinlich notwendige Fähigkeiten im Text-Bild-Prozess sind, was zu einer harmonischen Mischung aus menschlicher Erkundung und KI-Nutzung zur Entdeckung neuer kreativer Arbeitsabläufe führe.