Bild: zVg

In den ersten acht Gemeinden im Kanton Zürich können Baugesuche ab sofort elektronisch eingereicht werden. Über die neu entwickelte Online-Plattform "eBaugesucheZH" wird der Austausch der Baugesuchsdaten sowie die Kommunikation zwischen Gesuchstellenden, Gemeinden und der kantonalen Leitstelle für Baubewilligungen durchgehend digital abwickelt. Der Nutzen für Bauherren und Planer sei eine "smarte", bürgernahe Online-Dienstleistung, welche die Baueingabe wesentlich vereinfache und modernisiere, teilt der Kanton dazu mit.

Das Projekt "eBaugesucheZH" ist damit in die Einführungsphase gestartet. Die neu entwickelte Online-Plattform hat Anfang Februar gemäss den Angaben in Aesch, Aeugst am Albis, Dübendorf, Flurlingen, Ossingen, Pfäffikon, Richterswil und Schöfflisdorf den öffentlichen Betrieb aufgenommen. Weitere Gemeinden sollen in den nächsten Monaten hinzukommen. Im Sommer 2020 werde das Projekt abgeschlossen, und zwar mit einer aktualisierten Version der Plattform, welche im ganzen Kanton eingeführt werden soll. Welche Gemeinden "eBaugesucheZH" aktuell anbieten, ist einerseits auf der Plattform und andererseits auf der Projektseite zh.ch/ebaugesuche ersichtlich.

Die elektronische Baueingabe soll eine zusätzliche digitale Option zum Baugesuch in Papierform bieten. Das heisst, Gesuchstellende haben die Wahl, ob sie ihr Baugesuch über die Plattform oder mit den herkömmlichen analogen Papierformularen einreichen möchten. Wer den elektronischen Weg wählt, für den biete "eBaugesucheZH" eine "smarte" Online-Dienstleistung mit wesentlichen Vorteilen und Vereinfachungen, so der Kanton.

Der Zugriff auf die Plattform erfolgt über ZHservices, die Transaktionsplattform für E-Government-Leistungen des Kantons Zürich. Der Link zum Portal von "eBaugesucheZH" ist auf der Website der entsprechenden Gemeinde aufgeführt. Dort finden sich auch Hinweise zum Loginprozess und zur elektronischen Baueingabe. Der direkte Einstieg in die Webapplikation ist ebenfalls möglich über den Link portal.ebaugesuche.zh.ch.

Das Erfassen und Einreichen des Baugesuchs funktioniert mit einem benutzerfreundlichen Online-Baugesuchsformular. Das Haupt- und die Zusatzformulare sind in einem einheitlichen Formular integriert – wie bei der elektronischen Steuererklärung. Smart ist insbesondere die hinterlegte Prozesslogik. Diese steuert die Gesuchstellenden bei der elektronischen Eingabe, abhängig davon, welche Felder sie ausfüllen. Zusätzliche Funktionen bieten Unterstützung bei der Erfassung des Baugesuchs, z.B. Info-Buttons und eine Beilagenliste. Für das Baugesuch relevante Daten aus dem geografischen Informationssystem (GIS) und dem Gebäude- und Wohnungsregister (GWR) werden automatisch in das entsprechende Feld eingefüllt. Sind alle Angaben komplett, senden Gesuchstellende ihr Baugesuch über die Plattform an die zuständige Gemeinde. Im weiteren Bewilligungsprozess bis zur Bauabnahme ist der aktuelle Bearbeitungsstatus des Baugesuchs jederzeit transparent. Bei Fragen zum Ausfüllen und Einreichen des Baugesuchs wenden sich Gesuchstellende an das Bauamt der zuständigen Gemeinde.

Zwar erfülle "eBaugesucheZH» die technische Voraussetzung für den digitalen Baubewilligungsprozess, die rechtlichen Rahmenbedingungen liessen momentan aber noch kein vollständig papierloses Baubewilligungsverfahren zu, heisst es seitens des Kantons. Gesuchstellende müssten zwei Papierdossiers mit den Bauplänen ausdrucken und zusammen mit der handschriftlich signierten Eingabequittung bei der zuständigen Gemeinde physisch einreichen. Auch der Baurechtsentscheid werde noch zusätzlich auf dem Postweg zugestellt.

Vor diesem Hintergrund lasse sich ein gewisser Parallelbetrieb digitaler und analoger Prozesse nicht vermeiden. Um ein rein digitales Baudossier umsetzen zu können, seien neue Rechtsgrundlagen notwendig. Der Kanton Zürich habe die nächsten Schritte dazu eingeleitet.



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