Universitätsspital Basel (Bild: zVg)

Das auf Business Intelligence (BI), Data Warehousing und Data Science fokussierte Berner IT-Beratungshaus IT-Logix hat beim Universitätsspital Basel ein Clinical Data Warehouse auf Basis von SAP S/4Hana realisiert, das unter anderem einen grossen Schritt in Richtung personalisierte Medizin ermöglichen soll. Gemäss einer Aussendung wurden über eine Vielzahl von Datenquellen Informationen auf einer zentralen Plattform integriert und die Daten- und Reporting-Prozesse automatisiert.

In der Folge habe IT-Logix ein standardisiertes Vorgehensmodell und ein Blueprint-Datenmodell, das IT-Logix Common Healthcare Data Model (CHDM) definiert, mit dem sich 40 bis 60 Prozent der nicht selten über hunderte Primärdatensystemen verteilten Daten zusammenführen und harmonisieren lassen sollen.

Dazu Samuel Rentsch, Co-CEO von IT-Logix: "Der Schlüssel zu einer Intensivierung der Forschung und einer personalisierten Medizin ist eine 360-Grad-Sicht auf den Patienten." Aus diesem Grund habe IT-Logix in seinem CHDM in allen Spitälern vorkommende Datenpunkte berücksichtigt.

Beim Universitätsspital Basel gibt es den Infos zufolge rund 200 Systeme, in denen Primärdaten erfasst werden. Angefangen bei den Systemen der Labore, Mikro-Bakteriologie, der ambulanten Krebstherapie, der Radioonkologie, der Pathologie über die Anästhesie, die Operationsplanung- und Durchführung und der Intensiv- und Bettenstationen bis hin zu den Abrechnungssystemen habe jede Software ihr eigenes Datenmodell, welches typischerweise oftmals vom Hersteller nicht preisgegeben werde. Diese historisch gewachsenen, heterogenen Systeme der einzelnen Abteilungen seien denn auch das Hauptproblem, auf die Daten zuzugreifen, um sie gesamtheitlich zu analysieren und zum Wohle der Patienten zu verwenden. Das Clinical Data Warehouse des Universitätsspital Basel geht zurück auf Projekte des Swiss Personalized Health Network (SPHN, www.sphn.ch), bei dem zunächst nur ein minimales Dataset definiert wurde, um erste Quellen anzuschliessen. Diese wurden Schritt für Schritt über die Jahre ausgebaut und die Migration von Oracle zu SAP S/4Hana vollzogen. "Es gibt zwar noch viele unstrukturierte Daten, die sehr schwer auszuwerten sind. Aber wir sind heute schon in der Lage, 40 Prozent der Informationen automatisiert in das System zu importieren und aufzubereiten", erklärt Bram Stieltjes, Leiter Forschungs- und Analyse-Services beim Universitätsspital Basel.

Neben dem Universitätsspital Basel hat IT-Logix eigenen Angaben gemäss unter anderem auch SPHN selbst mit Architekturberatung und Projektmanagement sowie auf Basis von Microsoft-Technologien andere Spitäler wie das Kinderspital Zürich zur Forschung- und Therapieverbesserung oder diverse Datenintegrationsprojekte bei der Insel-Gruppe unterstützt.

Bram Stieltjes, Leiter Forschungs- und Analyse-Services beim Universitätsspital Basel (Bild: zVg)
Bram Stieltjes, Leiter Forschungs- und Analyse-Services beim Universitätsspital Basel (Bild: zVg)