Intel-Zentrale im kalifornischen Santa Clara (©Intel)

Der US-amerikanische Chipriese Intel mit Zentrale im kalifornischen Santa Clara plant für nächstes Jahr eine neue Generation von Superprozessoren. Der für den Einsatz in Rechenzentren gedachte "Sierra Forest" soll mehr als doppelt so viel Rechenleistung pro Watt Stromverbrauch bringen als bisherige, liess Intel im Rahmen einer Konferenz für Halbleitertechnologie an der Stanford-Universität im Silicon Valley verlauten.

Konkret soll der Chip Intel zufolge eine um 240 Prozent höhere Leistung pro Watt als die aktuelle Generation von Speicherchips haben. Es ist gemäss einem Reuters-Bericht das erste Mal, dass der Konzern aus dem Silicon Valley solche Zahlen veröffentlicht. Die Effizienzsteigerung sei Teil einer breit angelegten Initiative der Industrie zur Senkung des Stromverbrauchs. Erstmals teile Intel seine Xeon-Prozessoren in zwei Kategorien ein: Neben dem effizienten "Sierra Forest" komme der "Granite Rapids", der mehr Leistung bietet, aber mehr Strom verbraucht.

Laut Intels CPU-Architekten Ronak Singhal könnten Intel-Kunden mit dem neuen "Granite Rapids" aber ältere Software auf weniger Rechnern in einem Rechenzentrum konsolidieren. "Ich habe vielleicht Dinge, die vier, fünf oder sechs Jahre alt sind. Ich kann Energie sparen, indem ich etwas, das derzeit auf fünf, zehn oder fünfzehn verschiedenen Servern läuft, auf einen einzigen neuen Chip packe", erläuterte Singhal gegenüber Reuters. Diese Dichte wirke sich auf die Gesamtbetriebskosten aus. "Je höher die Dichte, desto weniger Systeme werden benötigt," so Singhal.

Hintergrund dazu ist, dass Rechenzentren enorme Mengen an Strom verschlingen, um das Internet und Online-Dienste zu versorgen, und der KI-Boom erfordert zusätzliche rechenintensive Leistung. Technologieunternehmen stehen zunehmend unter Druck, ihren Energieverbrauch dennoch konstant zu halten oder zu senken.