Logobild: Qualcomm

Im Rahmen der Tech-Messe IFA, die von 6. bis 10. September in Berlin über die Bühne geht, hat der US-Chiphersteller Qualcomm im Wettbewerb gegen Intel und Apple einen Konterschlag gesetzt und preisgünstigere Varianten seiner Modellreihe Snapdragon X angekündigt. Mit den abgespeckten Chipsystemen sollen PC-Hersteller wie Acer, Asus, Dell, HP, Lenovo, Microsoft und Samsung in die Lage versetzt werden, vollwertige KI-Laptops ("Copilot+") unterhalb der Schwelle von 1'000 Euro auf den Markt zu bringen.

Bereits im Vorfeld der Messe hatte Intel sein neues Prozessorsystem mit dem Namen Core Ultra 200V vorgestellt und verkündet, dass dieses leistungsstärker und effizienter als Chips der Rivalen Qualcomm und AMD sei. Qualcomm-CEO Cristiano Amon wiederum präsentierte nun gleich vier neue Prozessorsysteme, die mit weniger Rechenkernen als die Spitzenmodelle auskommen. Die Snapdragon-X-Plus-Serie verfügt im Hauptprozessor über acht beziehungsweise zehn Kerne. Bei den beiden Acht-Kerne-Systemen wurde auch die Grafikleistung reduziert, um Kosten zu sparen. Bei der KI-Leistung sollen die neuen Chips aber komplett auf Augenhöhe mit den teureren Modellen (Snapdragon Elite) stehen. Desweiteren versprach Amon für die Laptops mit Snapdragon-Chips überdurchschnittlich lange Batterielaufzeiten, weil die Chips deutlich weniger Wärme produzierten. Da seltener der Lüfter anspringe, seien die Rechner im Betrieb auch leiser.

Qualcomm mit Hauptsitz in San Diego im Silicon Valley hatte zuletzt massiv dazu beigetragen, dass Chip-Pionier Intel verstärkt im PC-Geschäft unter Druck geraten war. Als Microsoft in diesem Sommer eine besonders auf KI-Anwendungen ausgerichtete neue Computer-Kategorie mit dem Namen "Copilot+ PC" auf den Markt brachte, kamen in den Geräten zunächst nur Chips von Qualcomm zum Einsatz. Auf der IFA werden konkrete Produktankündigungen von Lenovo und anderen Laptop-Herstellern erwartet, die auf den Qualcomm-Systemen aufsetzen. KI-Laptops soll es aber auch mit Intel-Chips geben.

Der iPhone-Hersteller Apple war bereits vor Jahren bei seinen Macs von Intel-Prozessoren auf Chipsysteme aus eigener Entwicklung gewechselt, die wie die Qualcomm-Systeme auf der Architektur des britischen Halbleiter-Designers ARM aufsetzen.

Bild: IFA
Bild: IFA