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In den vergangenen Jahren ist es in Silicon Valley vielmehr um Dot-Coms, Werbung im Internet, Socialnetworking und Apps für Smartphones gegangen als um den Namensgeber Silizium, also Hardware. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, "dass die Hardware die neue Software wird", beobachtet die New York Times.

Damit setzt sich ein Trend fort, der vor einigen Jahren mit dem Bildtelefon Flip begonnen hat und jetzt mit dem Thermostat Nest, der Kamera Lytro und der Smartwatch Pebble fortgesetzt wird. Die Hardware wird zwar nicht im Silicon Valley hergestellt, doch alles von Entwicklung bis Umsetzung und Finanzierung übernehmen normalerweise kleinere Start-ups.

Zwar ist Software heute im Silicon Valley immens wichtig, doch beschert ihre enge Verknüpfung mit Hardware letzterer eine Renaissance. Apple hat etwa einer ganzen Generation von Produkt-Desginern beigebracht, dass ein elektronisches Gerät nur mit einer eigens dafür entwickelten Software wirklich Sinn macht. Mit 3D-Druckern sind heute Experimente mit neuen Produkt-Designs nicht nur kostengünstig, sondern auch rasch umzusetzen. Aus Tausenden Schichten von Materialien wie Plastik oder Keramik können Prototypen hergestellt werden, was meist Partner in Übersee übernehmen.

Wegwerf-Prototypen in Reichweite

Alle diese Entwicklungen haben Designern und Ingenieuren ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Laut Andre Yousefi von Lime Lab dauert ein Vorgang, für den früher drei Monate erforderlich waren, heute weniger als ein Drittel dieser Zeit. "3D-Drucker ermöglichen heute fast Wegwerf-Prototypen." Der Risikofinanzier Sean O'Sullivan betont, wie sehr sich die Welt von heute von zum Beispiel 1996 unterscheidet. "Produkte wie das iPhone haben die Kosten der einzelnen Bauteile extrem sinken lassen. Heute kann man in einer Art und Weise Geräte herstellen, die das Leben der Menschen verändern, wie es vorher nur über die Software möglich war."

Start-up-Experiment erfolgreich

Zur Untermauerung seiner Theorie hat O'Sullivan mit seinem Investmentunternehmen Haxlr8r kürzlich neun Start-up-Teams für 111 Tage ins chinesische Shenzhen eingeladen. Jede Gruppe entwickelte neue Produkte und begann gleich auch mit der Herstellung. Unter den dabei neu entwickelten Produkten befindet sich etwa ein Windstärken-Messgerät für Segler und Surfer von Shaka oder ein iPhone-Gadget zur Feststellung des weiblichen Eisprungs von Kindara.

Diese Hardware-Renaissance kann auch als Rückkehr zu den Wurzeln des Silicon Valley angesehen werden, stand doch am Anfang in den 1930er-Jahren die Entwicklung von Hardware-Design. Bill Hewlett und David Packard bauten einen Audio-Oszillator, den Walt Disney bei der Herstellung des Films "Fantasia" einsetzte.



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