Das Green Datacenter Zürich West 3 aus der Vogelperspektive (Bild: zVg)

Der Schweizer Rechenzentrumsanbieter Green Datacenter errichtet am Standort Lupfig (AG) ein neues Hochleistungs-Datacenter. Die Nachfrage nach Datacenter-Kapazitäten, insbesondere von internationalen Kunden, sei so gross, dass das Bauprojekt zügig vorangetrieben werde, erklärt Franz Grüter, VR-Präsident von Green, heute im Rahmen der Grundsteinlegung.

Das neue Rechenzentrum entsteht auf dem Campus in Lupfig, welcher bereits zwei Datacenter mit insgesamt 16'280 m2 Bruttogeschossfläche sowie ein Bürogebäude mit 300 Arbeitsplätzen umfasst. Auf der vorhandenen Landreserve entsteht nun der nächste Neubau, allerdings in weit grösserer Dimension als die bisherigen Rechenzentren. Grund dafür seien die Ausbaupläne der Hyperscaler, der grossen internationalen Cloud-Anbieter mit riesigen Serverfarmen rund um den Globus, lässt Green wissen. Einige dieser Internetgiganten setzen demnach derzeit ihre Cloud-Angebote für die Schweiz auf oder prüfen diesen Schritt. Ihre Cloud-Infrastrukturen würden sie in kommerziellen Rechenzentren wie jenem von Green aufbauen, heisst es. Denn der Bau eigener Rechenzentren sei für sie in einem geschlossenen Markt mit eigenen regulatorischen Besonderheiten zu kostspielig und zeitraubend. Durch die anhaltend hohe Nachfrage nach Cloud-Services stossen die Anbieter zudem an ihre Grenzen, Rechenzentren in allen Regionen selbst aufzubauen, betont Green.

"Zürich-West 3", wie das neue Green Rechenzentrum heisst, ist sei das erste Hochleistungsrechenzentrum der Schweiz, das eigens für Hyperscaler entwickelt wurde, lässt Green weiters wissen. Aufgrund der hohen Leistungsdichte von bis zu 25 Kilowatt pro Rack könne auf derselben Fläche dreieinhalb Mal mehr Leistung erzielt werden als bei derzeit in der Schweiz üblichen Installationen. Insbesondere Hyperscaler sollen diese Form der Verdichtung nutzen, um auf geringer Stellfläche möglichst viel Hardware zu betreiben, so Green. Um Aufbau und Unterhalt der Infrastruktur zu vereinfachen, werde auch die Anlieferung ausgebaut: In Zukunft sollen gleich zwei 40-Tonnen-Lastwagen gleichzeitig IT-Equipment ins Gebäude liefern können.

Green investiert 70 Millionen Franken in das Vorzeigeprojekt und verspricht neben der besonderen Technologie auch Energieeffizienz. "Wir werden das neue High-Density-Rechenzentrum mit derselben Energieeffizienz betreiben können wie bisherige Installationen und einen PUE-Wert von 1,19 erzielen", erklärt Reto Meier, leitender Datacenter-Architekt bei Green. Möglich machen sollen dies die Gebäudearchitektur, ein neues Kühlkonzept und leistungsfähige Free-Cooling-Anlagen.

Zusätzlich zur reinen Datacenter-Fläche stehen in Lupfig auch Büroräume, Lagerflächen, Verpflegungszonen und Meetingräume zur Verfügung. Damit wolle man der internationalen Kundschaft alle Annehmlichkeiten bieten, die deren Mitarbeiter gewohnt seien, heisst es.

Vom neuen Datacenter sollen auch Schweizer Kunden profitieren. Ihnen wolle man einzelne Racks oder eingezäunte Datacenter-Flächen offerieren, auf Wunsch auch mit Anbindung an die Dienste der Hyperscaler als Erweiterung zur Kundeninfrastruktur, so Green. Ab1. Juli 2019 soll das Datacenter Zürich-West 3 für die Kundenausbauten zur Verfügung stehen.