Mehrere Ebenen der Analyse eines ökologischen Modells für ein Gebäude (Grafik: tum.de)

Mit einem neuen Software-Plugin wollen Forscher der Technischen Universität München (TUM) im Projekt "ECOlogical building enveLOPES - Ecolopes" Aussenhüllen von Gebäuden zu Lebensräumen für Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen machen. Der smarte Algorithmus bringt, so die Experten, dieses Wissen schon in den Planungsprozess ein.

Mit dem Modell sollen künftig Daten zu Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen abrufbar sein, die sich ansiedeln könnten. Das sind Infos über Versteck- und Nistmöglichkeiten oder das Nahrungsangebot - aber auch über das Zusammeleben mit anderen Arten. Eine Grundlage für dieses Tool ist die Methode des "Animal Aided Design", die den Schutz und Integration von wildlebenden Tieren in die Stadtplanung einführen möchte.

Um eine gute wissenschaftliche Faktenlage zu schaffen, muss das neue Modell mit einer grossen Zahl an Datensätzen "gefüttert" werden. Die Forscher recherchieren hierfür in zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen über ökologische Nischen oder Nahrungsvorlieben von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen. Sie kooperieren auch mit anderen Institutionen, um eigene Forschungsdaten zu generieren.

Die Forscher hoffen, 2025 einen ersten Prototyp zur Verfügung zu stellen. Bereits jetzt laufen kleinere Projekte, in denen Datensätze für die Planung realer Gebäudehüllen genutzt werden. Mit an Bord sind zudem Partner aus Industrie und Wissenschaft. Die Einrichtung einer eigenen Graduiertenschule, die Sicherung weiterer Finanzmittel und die Gründung von Spin-offs stehen auf der Agenda des Ecolopes-Teams.