Anthony Levandowski (Bild: Wikimedia/ CC by SA 4.0)

Der aufsehenerregende Konflikt um den Wechsel des Experten für autonome Fahrzeuge, Anthony Levandowski, von Google zu Uber bekommt ein Nachspiel. Das US-amerikanische Justizministerium wirft Levandowski nach jahrelangen FBI-Ermittlungen nun vor, Firmengeheimnisse gestohlen zu haben.

In der Szene gilt Levandowski als einer der Pioniere bei der Entwicklung moderner Roboterfahrzeugen und ist insbesondere ein Spezialist für Laserradare, mit denen selbstfahrende Autos ihre Umgebung abtasten. Er verbrachte Jahre beim Roboterautoprogramm von Google und wechselte 2016 zu Uber, wo der damalige Chef Travis Kalanick auf die Entwicklung eigener Technologie zum autonomen Fahren setzte. Im darauffolgenden Jahr wurde Uber von der Google-Schwesterfirma Waymo verklagt, in der inzwischen das Roboterautoprogramm des Konzerns untergebracht wurde. Waymo erklärte, Levandowski habe beim Wechsel Betriebsgeheimnisse mitgehen lassen. Die beiden Unternehmen legten den aufsehenerregenden Konflikt 2018 bei. Uber versprach, keine Technologie von Waymo zu nutzen, die Google-Schwester bekam zudem Aktien des Fahrdienstvermittlers.

Levandowski selbst war von Waymo damals nicht verklagt worden, jetzt werfen die Ankläger ihm aber den Diebstahl von Betriebsgeheimnissen in 33 Fällen vor. Der 39-jährige Ingenieur, der von Uber nach der Waymo-Klage gefeuert worden war, hat inzwischen eine neue Firma mit dem Namen Pronto, die Technologie für selbstfahrende Lastwagen entwickelt. Seine Anwälte betonten gegenüber dem "Wall Street Journal", dass Levandowski unschuldig sei und dies das auch vor Gericht beweisen werde.