E-Auto volldigital: ein neues Geschäftsfeld für Foxconn (Foto: foxconn.com)

Der iPhone-Auftragsfertiger Foxconn will sich im Sinne seiner Halbleiterstrategie nicht am Wettrennen im Hightech-Chip-Segment beteiligen, sondern stattdessen auf die Produktion von "Spezial-Chips" fokussieren. Das hat Chiang Shang-Yi, seines Zeichens Chief Strategy Officer for Semiconductor, nun in einem Interview mit "CNBC" verraten. Als weiteres wichtiges Zugpferd für die Zukunft sieht sein Unternehmen zudem den wachsenden Markt für E-Autos. Hier will der taiwanesische Elektronikriese bis 2025 einen globalen Marktanteil von fünf Prozent erreichen.

"Wir laufen nicht der fortschrittlichsten Technologie hinterher und werden nicht in einen Wettbewerb mit den führenden Playern im Vier- und Drei-Nanometer-Bereich eintreten. Unser Fokus liegt mehr auf speziellen Technologien", stellt Chiang klar. Darunter seien vor allem Chips zu verstehen, die als Halbleiter in verschiedenen Sektoren wie der Automobilindustrie oder den Geräten des Internet der Dinge zu finden sind. "Chips, die in Autos verbaut werden, sind typischerweise grösser und setzen auf eine ausgereifte 28-Nanometer-Technologie", erklärt der Experte.

Die Anzahl der Nanometer bezieht sich auf die individuelle Grösse von Transistoren, die auf Computerchips angebracht werden. Je kleiner diese ausfällt, umso leistungsfähiger und effizienter ist der Chip - aber auch umso herausfordernder wird dessen Produktion. "Wenn wir uns am Wettrennen um Drei- und Zwei-Nanometer-Chips beteiligen wollten, wären wir viel zu spät dran. Wir werden uns hier deshalb nur um das Managen der Lieferketten kümmern und uns auf Spezial-Technologien konzentrieren", so Chiang.

Foxconn gilt als einer der weltweit grössten Hersteller von Elektronik- und Computerteilen und hat in den vergangenen Jahren vor allem als Vertragspartner für die Produktion von iPhones Bekanntheit erlangt. Erst in jüngerer Vergangenheit hat das Unternehmen auch verstärkt versucht, am vielversprechenden Markt für Halbleiter und elektronisch betriebene Fahrzeuge Fuss zu fassen. So wurden etwa 2021 erstmals eigene Prototypen für E-Autos vorgestellt, die in Kooperation mit dem ebenfalls taiwanesischen Autobauer Yulon Motor entwickelt worden sind.