Grafik: Comparis

Handy- und Internetabos sind in der Schweiz die meistgenutzten Abos mit einer Abdeckung von über 96 Prozent der Haushalte. Fast zwei Drittel der erwachsenen Bevölkerung in der Schweiz haben im Haushalt überdies ein Abo zum Streamen von Filmen und Serien wie Netflix & Co. Demgegenüber besitzen nur 33,5 Prozent ein Sportabo. Dies geht aus einer repräsentative Umfrage von Marketagent.com Schweiz und dem Online-Vergleichsportal Comparis hervor.

"Streaming-Abos gehören für immer mehr Leute zum digitalen Lifestyle zwingend dazu, während man sich auch ohne teures Abo sportlich betätigen kann", meint Cornelia Eck, Geschäftsführerin von Marketagent.com Schweiz.

Gemäss der Studie gibt es bei einem Drittel der Befragten im Haushalt mindestens jemanden, der ein Sport- bzw. Fitnessabo hat. Dazu zählt nicht etwa nur der Fitnessclub, sondern auch der Fussballverein oder die Yogastunde. Demgegenüber gibt es fast doppelt so häufig im Haushalt ein Abo zum Streamen von Filmen oder Serien wie Netflix, Amazon Prime, Disney+ etc.

Die unter 30-Jährigen nutzen der Befragung zufolge beide Abo-Kategorien signifikant häufiger als die älteren Generationen (Streaming 85 Prozent, Sport 48,8 Prozent). Mit zunehmendem Alter nimmt die Nutzungsrate beider Abos ab. Über alle Generationen hinweg bis zum Pensionsalter sind dabei Streaming-Abos deutlich stärker verbreitet als Abos zur körperlichen Ertüchtigung. Nur bei den Befragten im Pensionsalter sind beide Abos etwa gleich beliebt (21,4 Prozent Streaming-Abos, 16,5 Prozent Sportabos).

Mit bewegtbildsüchtigen Kindern im Haushalt lasse sich der rapide Einbruch von Fitnessabos im Alter nur teilweise erklären, so die Studienautoren. So hätten zwar 77,3 Prozent der Haushalte mit minderjährigen Kindern ein Streaming-Abo und nur 55,1 Prozent keines. Aber auch bei den Sportabos dominieren demnach die Haushalte mit Kindern deutlich (42,2 Prozent gegenüber 29,8 Prozent). "Streaming-Abos gehören für immer mehr Leute zum digitalen Lifestyle zwingend dazu, während man sich auch ohne teures Abo sportlich betätigen kann", meint dazu Cornelia Eck, Geschäftsführerin von Marketagent.com Schweiz.

Die in der Schweiz mit Abstand am häufigsten genutzten Abos sind laut Untersuchung das Handy-/Mobilfunkabo sowie das Internetabo; beide mit einer Haushaltsabdeckung von über 95 Prozent. Selbst bei den Befragten im Pensionsalter haben 92,9 Prozent noch ein Handyabo. "Das Internetabo zu Hause und unterwegs gehört inzwischen genauso zur persönlichen Infrastruktur wie der Stromanschluss. Gerade im höheren Alter ist man ohne Internetanschluss schnell abgehängt. Zudem war die heutige ältere Rentnergeneration beim Start des Handy-Booms Ende der Neunzigerjahre noch mitten im Berufsleben und hat somit die Einführung dieser neuen Technologie noch aktiv miterlebt", so Comparis-Digitalexperte Jean-Claude Frick.

Deutlich weniger Befragte haben in ihrem Haushalt ein Abo für den öffentlichen Verkehr wie etwa ein Monatsabo oder Halbtaxabo (69,2 Prozent). Mit 71,9 Prozent sind dabei ÖV-Abos deutlich beliebter in der Deutschschweiz als in der Romandie (61,4 Prozent). Am meisten werden ÖV-Abos zudem von den unter 30-Jährigen genutzt (83,6 Prozent).

Digitale Zeitschriftenabos sind heute fast gleich hoch im Kurs wie analoge (28,8 Prozent gegenüber 31,5 Prozent). Mit je einem Drittel der Befragten ist jedoch die Rate deutlich tiefer als das noch immer populäre Fernsehen (80,2 Prozent). "Informationsvermittlung per geschriebenen Text hat es zunehmend schwerer gegenüber Bewegtbild. Mit Blick auf die Generation Tiktok wird sich daran in Zukunft auch nichts ändern", so Frick.

Wer Abos besitzt, findet diese grossmehrheitlich lohnenswert. Einzig bei Abos für Videos und Handyspiele findet nur gut die Hälfte der Befragten, das Abo lohne sich (23,5 Prozent der Befragten besitzen ein solches Abo). Die höchsten Zustimmungsraten erhalten die am meisten genutzten Kategorien Handy und Internet mit je über 90 Prozent.

Am wichtigsten für den Abschluss eines Abos sind gemäss der Umfrage die unkomplizierte Kündigungsmöglichkeit (92,3 Prozent) sowie eine pünktliche und zuverlässige Lieferung des abonnierten Gutes (88,8 Prozent). Geschenke und Abo-Prämien hingegen werden lediglich von 48,3 Prozent der Befragten als wichtig oder sehr wichtig angesehen. "So schnell wie ein Abo heute digital abgeschlossen ist, sollte es auch wieder gekündigt werden können. Netflix hat die Kündigung auf Ende des laufenden Monats populär gemacht, andere Anbieter sind nachgezogen. Die Hemmschwelle, ein Abo abzuschliessen, sinkt, wenn man es auch einfach wieder los wird", legt der Comparis-Experte dar.

Knapp die Hälfte der Befragten würde sich mehr Abos wünschen. Am grössten ist demnach die Nachfrage nach Angeboten im Handy-/Mobile-Bereich, gefolgt vom öffentlichen Verkehr und Internet.

"Der Telecom-Markt ist träge, echte Neuerungen gibt es selten, was den Wunsch nach mehr Dynamik beim Abo-Angebot verständlich macht. Ähnlich verhält es sich beim öffentlichen Verkehr. Geänderte Mobilitätsbedürfnisse nach der Pandemie steigern den Wunsch nach neuen ÖV-Abos. Dem Wunsch sind die Mobilitätsanbieter wie z. B. die SBB aber noch nicht wirklich nachgekommen. Das flexible Guthaben-Abo Halbtax Plus blieb bisher eine erfreuliche Ausnahme", glaubt Frick.

Grafik: Comparis
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