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Von Smartphones und Tablets bis hin zu Kühlschränken und Glühlampen: Fast jede Art von Gerät besitzt heute irgendeine Form der Online-Anbindung, um unser Leben einfacher und effizienter zu machen. Während die IoT-Revolution (Internet of Things) in den vergangenen Jahren rasant an Fahrt aufgenommen hat, bringt die Tatsache, dass IoT-Geräte normalerweise nicht untereinander kommunizieren, erheblichen Einschränkungen.

Gastkommentar von Lasse Andresen, CTO, Mitgründer und Board Member bei Forgerock

Die Ursache für die Nicht-Kommunikation von IoT-Geräten ist das Fehlen digitaler Identitäten bei diesen. Unsere Identität macht uns als Menschen einzigartig und gibt anderen Aufschluss darüber, wer wir sind. Ohne sie wären wir lediglich eine Nummer, nicht unterscheidbar von den Menschen um uns herum. Das gleiche Konzept trifft auf vernetzte Geräte zu. Davon sind laut Gartner 4,9 Milliarden derzeit Teil des IoT (es werden 25 Milliarden bis 2025), das heisst jede Menge Geräte befinden sich derzeit in einer „Identitätskrise“.

Doch diese Krise muss nicht von Dauer sein. Mit dem Aufkommen von Technologie für die Verwaltung digitaler Identitäten, können nun zahlreichen dieser Geräte im gesamten IoT-Ökosystem ihre eigenen Identitäten zugewiesen werden. Sie können sicher andere digitale Identitäten erkennen und mit diesen interagieren sowie bekannte digitale Beziehungen zwischen Benutzern, zwischen Benutzern und verbundenen Geräten sowie zwischen Geräten selbst herstellen. Diese neuartige Form der Kommunikation erhöht den Nutzen von mit dem Internet verbundenen Geräten zuhause, im Büro und sogar in Städten.

Die intelligente Stadt von morgen
Eine intelligente Stadt klingt wie Science Fiction und ist doch schon so nah. Man stelle sich eine Stadt vor, in der öffentliche Dienstleistungen - darunter Katastrophenfrühwarnsysteme - mittels Identität miteinander verbunden sind. Was, wenn ein Sturm aufzieht? Dann tritt das Frühwarnsystem in Aktion und sendet eine verschlüsselte Mitteilung an die Notfallteams der Stadt, um sie auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Die Identität des Warnsystems wird rasch authentifiziert und vorab genehmigte Notfallpläne werden umgesetzt. Innerhalb weniger Minuten nach dem ersten Warnsignal können Brücken und gefährdete öffentliche Verkehrssysteme automatisch gesperrt sowie Löschtrupps entsendet werden, die unsichere Gebäude schnell und effizient evakuieren. Die Löschtrupps verfügen ebenfalls über eigene Identitäten, sodass ihre Bewegung in der Stadt nachverfolgt und Feuerwehrfahrzeuge über verkehrseffiziente Routen in unterversorgte Viertel geschickt werden können. Zur Minimierung von Staus schalten Ampeln automatisch um, wenn sich die Löschfahrzeuge nähern. Die digitale Identität der einzelnen Feuerwehrmänner dient bei deren Ankunft vor Ort als Ausweis ihrer Legitimität.

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Gastkommentator Lasse Andresen, CTO, Mitgründer und Board Member bei Forgerock