Symbolbild: Pixabay/ Lobo Studio Hamburg

Deutsche Firmen haben auch vier Jahre nach der NSA-Affäre noch Vorbehalte gegen die Datenlagerung im Ausland. Im Zuge der Affäre um Ausspähung von Daten durch den US-Geheimdienst NSA vor einigen Jahren waren Firmen beim Auslagern ihrer Daten vorsichtig geworden – insbesondere wenn es US-Firmen ging. Trotz der in Deutschland vergleichsweise hohen Stromkosten kommen die IT-Firmen deshalb nicht umhin, in Deutschland Rechenzentren zu betreiben. Das gilt für den Internetkonzern 1&1 mit seinem Rechenzentrum in Karlsruhe ebenso wie für die Deutsche Telekom: In Biere bei Magdeburg hat die Telekom erst jüngst sein Rechenzentrum für Geschäftskunden erweitert.

Insbesondere der deutsche Mittelstand legt Wert darauf zu wissen, wo seine Daten lagern. Kleinere Firmen haben nach einer Erhebung des IT-Verbands Bitkom aus diesem Jahr immer noch Vorbehalte, Software oder Kundendaten auf die Server von IT-Firmen auszulagern. Unter den Nichtnutzern von Cloud-Diensten ist das Thema Datensicherheit der grösste Hemmschuh.

Mittelständler liessen sich bei Führungen schon mal ganz genau zeigen, wie die Rechenzentren aussehen. Der Softwarekonzern SAP hat deshalb gerade erst ein neues Rechenzentrum an seinem Stammsitz im baden-württembergischen Walldorf gebaut. Mehr als 60 Millionen Euro hat SAP für die erste Bauphase ausgegeben. Wenn der zweite Teil abgeschlossen ist, soll es Platz für 29 Millionen Gigabyte haben.

Und diese Datenspeicher brauchen Strom: Das neue Rechenzentrum etwa wird bei voller Auslastung 50 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr fressen – soviel wie über 15.000 Haushalte. Die weltweit 39 Rechenzentren von SAP verbrauchen mit 750 Millionen Kilowattstunden so viel wie eine grössere Stadt. Kosten, die SAP nach eigenen Angaben nicht an die Kunden weitergeben kann. Und auch die Leitungen seien zumindest am Stammsitz Walldorf ausgereizt.