thumb

Innert kurzer Zeit hat der Marketing-Experte Roger E. Gisi mit CRM-Finder, Security-Finder und Cloud-Finder drei Experten- und Marktplattformen zu zentralen Themen der IT für Schweizer Anbieter und Anwenderunternehmen auf die Beine gestellt. Im Gespräch mit ICTkommunikation gibt er Einblick in den Status Quo der Plattformen und die Herausforderungen, die Themen wie "Cloud" für die Unternehmen mit sich bringen.

Interview: Karlheinz Pichler

Mit dem Security-Finder Schweiz, dem CRM-Finder und dem Cloud-Finder Schweiz führen Sie nun doch schon seit einem schönen Zeitraum drei Internet-Portale, die markante Themen der Unternehmensinformatik abdecken. Wie werden diese Plattformen zwischenzeitlich vom Markt angenommen? Werden sie intensiv genutzt?

Roger Gisi:
Market Places mit Kompetenz, Transparenz für Vertrauen und all about – mit dieser Positionierung funktionieren wir als jeweilige Customer Care and Competence Centers mit Experten, Schweizer Anbietern und Angeboten, Tests und Anwenderberichten und das wird stark wahrgenommen, geschätzt und die Nutzer aller Anspruchsgruppen steigen stetig und nachhaltig. Das heisst zum einen die Nutzung der Experten- und Marktplattformen selber; als Entscheider für IT-Themen, als Anbieter für Lösungen und Registrierung für die Newsletters und die Community bspw. in "Cloud Computing Switzerland" auf Linkedin.

Wenn Sie neueste Studien ansehen sind grosse Defizite und Informationslücken, genau in diesen Themen sind die Marktpotenziale gewaltig. Wir wollen dazu beitragen, dass Cloud-Computing, die Sicherheit und CRM/XRM als Wirtschafts-Relevanz innerhalb der Unternehmen und deren IT wahrgenommen, angesehen und eingesetzt werden.

Welche Inhalte werden von den Plattform-Nutzern am meisten in Anspruch genommen?

Roger Gisi: Aktuell ist Cloud-Computing das grosse „Such- und Aufklärungsthema“. Darauf folgen sehr schnell die IT-Sicherheit und dann suchen die Verantwortlichen Anwendungen als Business-IT. Dem folgend - in Cloud-Finder Schweiz – "Wer hat was, in welcher Form anzubieten?". Dazu haben wir "myCloudService" erarbeitet und integriert. Die – gemäss Kundenstimmen - schweizweit einzige Übersicht dazu wird sehr stark frequentiert. Auch wenn wir der Meinung sind, Cloud ist immer ein Projekt, so bietet diese Übersicht als Selektions-Trichter eben doch ein erstes Mapping und Matching für Projektverantwortliche, die einen relevanten Anbieter für ihr Cloud-Projekt suchen. Ebenfalls werden wir immer wieder nach Anwenderberichten direkt gefragt; "kennen Sie Cloud-Projekte aus unserer Branche?", die wir als Referenz anfragen könnten. Dazu dient die Rubrik "Anwenderberichte".

Die jüngste Ihrer drei Plattformen ist der Cloud-Finder Schweiz. Ist Cloud-Computing bei den Schweizer Unternehmen bereits durchgehend zur Realität geworden?

Roger Gisi:
Durchgehend wäre zu definieren und wohl ein etwas hoher Anspruch. Aber ja - Cloud-Computing ist Realität. Immer mehr Lösungen lassen sich aus der "Wolke" beziehen. Doch immer noch ist Cloud für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Und Business-Prozesse, Cloud-Kultur, Reifegrad und weitere Herausforderungen für die Business-Software aus der Cloud ebenso. Wer hat die Übersicht? Der Marktplatz Cloud-Finder Schweiz bietet Hilfe zur Erstauswahl der Anbieter. Auch eben, damit die Schweizer Unternehmen mehr und mehr von dieser sogenannt „4ten IT-Revolution“ nutzen können. International gesehen, müssen wir da noch zulegen. Cloud geht also auch uns alle an – damit wir eine „duchgehende“ Realität haben, wie Sie es nennen.

Was bringt es einem Unternehmen konkret, die IT in die Cloud auszulagern – ausser den Kostenersparnissen?

Roger Gisi: Die Cloud-Technologien bringen eine Vielzahl von Vorteilen für jegliche Unternehmensarten. Skalierfähigkeiten, so dass die Nutzung vom Kunden bedarfsgerecht angepasst werden kann; dies ermöglicht ihm, Prozesse und Strukturen jederzeit beliebig und stufenlos zu verändern. Ortsunabhängig in Echtzeit; also mobiles Arbeiten für alle Anwender in allen Bereichen wird möglich. Sie haben Zugriff auf alle Unternehmensinformationen und auch die Sicherheit(en) sind in Datacenters meist höher, als sich ein KMU für den eigenen Betrieb inhouse leisten kann. Web-basierte Anwendungen sind zusätzlich geräteunabhängig nutzbar und ermöglichen eine einfache Anwendung über Tablet oder Smartphone, und auf den Client-PCs wird nur ein aktueller Browser benötigt, und die Installation von Programmen fällt weg. Bei einem Geräteverlust oder Ersatz ist der Wechsel schnell vollzogen, denn sämtliche Daten und Einstellungen sind immer in der Cloud gespeichert. Also eine grosse Agilität für alle IT-Disziplinen einer Organisation.

Welches sind die grössten Stolpersteine für ein Unternehmen auf dem Weg in die Cloud?

Roger Gisi: Es sind nicht Stolperer in die Cloud. Businessprozesse exakt zu definieren und Daten im Unternehmen zu klassifizieren, sind nicht wirklich Cloud-Themen – sie kommen bei einer „IT as a Service“-Kultur mehr und mehr an die Oberfläche und werden als eben diese Stolpersteine wahrgenommen. Wichtig erscheint uns, Cloud 360-Grad zu betrachten. Also eben mit Business-Prozessen bis hin zu Legal, Compliance und IT-Governance. Und – das hat auch nichts mit Klein- und Grossbetrieben zu tun. Es sind die Management-Verantwortungen, die in jedem Unternehmen organisiert werden müssen.

Ist Cloud-Finder Schweiz vor allem ein Informationsportal, oder kann er auch als Entscheidungsfinder beim Weg in die Cloud fungieren?

Roger Gisi: Beides. Ein guter Entscheidungsprozess ist umfassend und dem tragen wir Rechnung. Coud-Computing ist komplex. Zur Einsicht von und über Nutzen, Wirtschaftlichkeit, Handhabbarkeit, Transparenz und Sicherheit braucht es die ganzheitliche Betrachtung und eine Diskussion zwischen Lösungsanbietern, Anwendern, Experten und weiteren Marktteilnehmern. Als Informations- und Wissensplattform behandelt Cloud-Finder Schweiz spezifisches Wissen und managed es zu Mehrwert und trägt dieses zu den Entscheidungsträgern der Schweizer Wirtschaft. Die Experten- und Marktplattform bringt Orientierungswissen, damit in einem nebulösen Markt Transparenz und Vertrauen geschaffen wird; so, dass Entscheider diesen Weg in die für sie richtige Wolke finden. Anwenderfirmen finden praktisch alle Antworten zu einem raschen und wirksamen Einsatz von Cloud-Computing in ihrem Unternehmen respektive für ihren Privatgebrauch.

Worin sehen Sie als Plattform-Betreiber mittelfristig die grössten Herausforderungen?

Roger Gisi: Wenn Sie die Herausforderungen die Plattformen meinen, dann sind wir damit eben erst ins „Digital-Zeitalter“ gestartet. Marketingtechnisch wird Return on Marketing in der Praxis relevanter. Die Marketingführungskräfte sind zunehmend gefordert, die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit des Einsatzes ihres Marketingbudgets nachzuweisen. Doch wie wird Marketing-Controlling im Unternehmen selber - und dann auf externe Themen - angewendet? Die Unternehmenspraxis ist - gemäss neusten Studien - stark durch inkrementelle und induktive Verfahren geprägt. Es scheint grundsätzlich problematisch zu sein, dass die Planung des Marketingbudgets in den meisten Fällen primär auf der Fortschreibung basiert.

Wichtig ist vor allem die nachgewiesene Erkenntnis, dass die Planung und die Budgetverteilung weg von Masse hin zu themen- und entscheiderrelevanten Marketing-Instrumenten und mehr in Richtung Online verlagert wird.

Thematisch auf dem Portal selber ist die Themenkonvergenz eine Herausforderung. Wer sucht wie, was und aus welcher Situation heraus. Alle Plattformen müssen demnach 360-Grad das Thema und mit einer gewissen Konvergenz die Schnittstellen zum Gesamtprozess abdecken. Unser Anspruch – als neutrale und unabhänige Experten- und Marktplattformen ist – jeweils den Markt möglichst transparent für die Entscheider von Wirtschaft, Verwaltung und Privat darzustellen. Dank des grossen Wachstums in diesen Märkten sehen wir da auch noch ein grosses Potenzial.

14259-14259gisiroger20121002gdidlow.jpg
Roger Eric Gisi, Founder Schweizer Experten- und Marktplattformen (Foto: Karlheinz Pichler)
14259-14259bildschirmfoto20140708um14.31.42.jpg
Die Aufmacherseite des \"Cloud-Finder Schweiz\"