Die britische Datenschutzbehörde ICO will dem weltgrössten Sozialen Netzwerk Facebook im Skandal um millionenfach weitergegebene Nutzerdaten eine Geldbusse in Höhe von 500'000 Pfund (rund 658'000 Schweizer Franken) auferlegen. Facebook habe die Daten seiner Mitglieder nicht geschützt und so gegen das Gesetz verstossen, betont die Behördenchefin Elizabeth Denham. Auch habe es keine Transparenz darüber gegeben, wie Daten der Plattform von Dritten abgefischt worden seien.

Hintergrund des Skandals ist die Weitergabe von Daten von 87 Millionen Facebook-Nutzern an die britische Beratungsfirma Cambridge Analytica. Das Unternehmen unterstützte 2016 das Wahlkampfteam des späteren US-Präsidenten Donald Trump.

Die Strafe von 500.000 Pfund ist für Facebook ausserordentlich niedrig, weil der Konzern einen Marktwert von 590 Milliarden Dollar hat. Sie ist aber der Höchstbetrag, den ICO-Chefin Denham verhängen kann. Da der Fall schon einige Jahre zurückliegt, greift hier die Datenschutzgrundverordnung nicht, die Facebook erheblich teurer zu stehen gekommen wäre. Im Falle Facebooks wäre hier bei einem vergleichbaren Vorfall aktuell eine Maximalstrafe von knapp 1,6 Milliarden Euro (entspricht 4 Prozent des Jahresumsatzes) möglich. Facebook will sich vor der endgültigen Entscheidung noch zu den Vorwürfen äussern.



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