Chelsea Manning (Bild: Tim Travers Hawkins/CC BY-SA 4.0)

Whistleblowerin Chelsea Manning lässt mit einem neuen Projekt aufhorchen. Sie arbeitet als Security-Beraterin für das Schweizer Startup Nym Tech. Mit diesem will sie einen gleichnamigen Web-Anonymisierungsdienst entwickeln, der in puncto Sicherheit das Tor-Netzwerk ausstechen soll. Gründer der Firma ist der Mathematiker Harry Halpin, der einst am MIT für den "Vater des World Wide Webs", Tim Berners-Lee, tätig war.

Konzeptuell soll der neue Dienst Tor ähneln. Tor, das im Prinzip dazu dient, die Verbindung von Nutzern verschlüsselt über eine Reihe von Knotenpunkten ans Ziel zu führen, gilt als der Goldstandard für die möglichst anonyme Nutzung des Internets. Manning nutzte den Dienst für den Austausch mit Wikileaks.

Auch das Nym-Network werde keine hundertprozentige Garantie für Anonymität sein, so Manning, weswegen sie auch keine Bedenken hat, dass Nym den Kampf gegen Kriminalität behindern könnte. Jedoch soll eine möglichst sichere Alternative für Kommunikation vorbei an staatlicher Zensur und Überwachung geschaffen werden. Eine berechtigte Aussage, zumal es abseits des technischen Kommunikationswegs genug andere mögliche Angriffsflächen für Deanonymisierung gibt.